Greenpeace-Kletterer protestieren auf Schornsteinen in Moorburg

Über den Bau des Steinkohlekraftwerks sollen Hamburger Wähler entscheiden

D027602_0.jpg
  • jpg

Hamburg, 20.02.2008 - 20 Greenpeace-Aktivisten protestieren seit dem frühen Morgen auf dem Baugelände des Steinkohlekraftwerks des Energieversorgers Vattenfall in Moorburg. Zwischen den beiden 50 Meter hohen Schornsteinen des bereits vorhandenen Gasturbinenkraftwerks haben Kletterer ein 10 mal 13 Meter großes Banner mit der Aufschrift "Ole von Beust: Stopp Klimakiller Kohle!" angebracht. Greenpeace fordert den Ersten Hamburger Bürgermeister Ole von Beust (CDU) auf, das Genehmigungsverfahren des klimaschädlichen Steinkohlekraftwerks und die Bauarbeiten sofort zu stoppen.

"Der Bau des umstrittenen Kohlekraftwerks widerspricht allen Aussagen Ole von Beusts zum Klimaschutz", erklärt Andree Böhling, Klima-Experte bei Greenpeace. "Es darf nicht sein, dass Vattenfall mit der Unterstützung des Senats den Bau eines Klimakillers vorantreibt, den die Bevölkerung nicht will. Die Wählerinnen und Wähler müssen am Wahltag ergebnisoffen über die zukünftige Energieversorgung und den Bau neuer Kraftwerke in Hamburg entscheiden können. Dies ist nur dann möglich, wenn die Bauarbeiten in Moorburg sofort gestoppt werden."

Greenpeace hat in der vergangenen Woche eine repräsentative Umfrage veröffentlicht, nach der sich 66 Prozent der Hamburger Bevölkerung gegen den Bau des Steinkohlekraftwerks aussprechen - auch 62 Prozent der CDU-Wähler sind gegen das Projekt. Gleichzeitig haben sich die Spitzenkandidaten von SPD, GAL und Linke auf Anfrage von Greenpeace in ihren schriftlichen Antworten eindeutig gegen den Bau des Kraftwerks positioniert. Diese Parteien hätten nach aktuellen Meinungsumfragen eine rechnerische Mehrheit in der neuen Hamburger Bürgerschaft.

Im November 2007 hatte Hamburgs Erster Bürgermeister Ole von Beust dem Energieversorger Vattenfall mit einem Vorbescheid zur Genehmigung den Weg für den vorzeitigen Baubeginn des Kraftwerks geebnet. Mit der Inbetriebnahme des geplanten Steinkohlekraftwerks in Moorburg würde in der Hansestadt der Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid auf einen Schlag um 8,5 Millionen Tonnen jährlich erhöht - eine Steigerung um 70 Prozent. Dies widerspricht nicht nur einer zukunftsverträglichen Energieversorgung für Hamburg, sondern auch den Klimaschutzzielen der Bundesregierung. Danach soll der Ausstoß von Treibhausgasen bis 2020 um 40 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 reduziert werden.

Publikationen zum Thema

Hamburger_bevoelkerung_120208_0.pdf
Hamburger_bevoelkerung_120208_0.pdf
  • pdf
Flyer_Moorburg_20febr08_0 (2).pdf
Flyer_Moorburg_20febr08_0 (2).pdf
  • pdf

Über Greenpeace e.V.

Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.

Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.

Kontaktdaten

Verwandte Themen

Erhalten Sie Greenpeace e.V.-Neuigkeiten in Ihrem RSS-Reader.

Oder manuell über Atom-URL abonnieren