Gorleben/Hamburg, 10.09.2009 - Für die endgültige Aufgabe des geplanten Endlagerstandortes Gorleben haben Greenpeace-Aktivisten heute Nacht an der Endlagerbaustelle demonstriert. "Von Kohl bis Merkel: Verfehlte Endlagerpolitik – Gorleben stoppen!" haben die Aktivisten auf den Förderturm über dem Salzstock projiziert. Aus gestern veröffentlichten Unterlagen geht hervor, dass die Regierung Helmut Kohls (CDU) die Ergebnisse der Standortvoruntersuchungen manipuliert hat. Auf Grundlage der Papiere wurde 1986 mit dem Ausbau in Gorleben begonnen. Andere Standorte wurden somit gar nicht erst untersucht. Greenpeace fordert Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf, die verfehlte und kriminelle Endlagerpolitik ihrer Partei sofort zu korrigieren und eine ergebnisoffene Endlagersuche einzuleiten.
"Die Unterlagen beweisen, dass Gorleben nur aus politischen Gründen als Endlager auserkoren wurde", sagt Mathias Edler, Atomexperte bei Greenpeace. "Das Ziel der CDU, Gorleben zum Endlager für hochradioaktiven Atommüll zu machen, hat sich als Fata Morgana herausgestellt. Merkel muss jetzt einen Bundestagsuntersuchungsausschuss einsetzen, der die Vorgänge rückhaltlos aufklärt. Anderenfalls verspielt die CDU ihre Glaubwürdigkeit in der Endlagerfrage vollends."
Ursprünglich hatten die Wissenschaftler empfohlen, parallel Erkundungen für ein mögliches Endlager zu beginnen. Sie befürchteten Lösungszutritte und radioaktive Kontaminationen der Biosphäre, so wie es jetzt in der Asse eingetreten ist. "Wer nicht aus Fehlern lernt, hat in der Politik nichts verloren. Gorleben muss aufgegeben werden, bevor sich das Asse-Fiasko in noch katastrophaleren Ausmaßen wiederholt", sagt Mathias Edler.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/206378-greenpeace-protestiert-an-endlagerbaustelle-in-gorlebenVerwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Ohne Windkraft an Land wäre Strom 2024 um 50 Prozent teurer gewesen
Der Rückbau von Windkraftanlagen an Land, mit dem im Wahlkampf gedroht wird, würde Strom massiv verteuern und Milliarden an Entschädigungen nach sich ziehen.
Dritter Jahrestag des Kriegsbeginns: Aktivist:innen protestieren auf der Ostsee gegen russische Ölexporte mit veralte...
Gegen umweltgefährdende russische Ölexporte mit maroden Tankern der sogenannten Schattenflotte protestieren heute 15 Greenpeace-Aktivist:innen auf der Ostsee vor Rostock.
Greenpeace-Kurzstudie: Klimageld wäre ökologischer und gerechter als Steuersenkungen
Die Entlastung durch ein Klimageld ist sozial gerechter und ökologisch vorteilhafter als Steuersenkungen. Das ist das Ergebnis einer Kurzstudie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft im Auft...
Greenpeace Stellungnahme zum Zweijahresgutachten des Expertenrates für Klimafragen
Um die Menschen vor den schlimmsten Auswirkungen der Klimakrise zu schützen, muss Deutschland seinen Beitrag zur Stabilisierung der Erderwärmung auf 1,5 Grad leisten.
Deutschland und die G7 geben immer mehr Geld für klimaschädliche Subventionen aus
Trotz klammer Haushalte und weltweit steigender CO2-Emissionen subventionieren die großen Industrienationen der G7-Gruppe klimaschädliche Energien weiter mit Rekordsummen.