Berlin, 6. 6. 2015 – Gegen die Ölausbeutung der Arktis durch Gazprom, den Hauptsponsor des heutigen UEFA-Champions-League-Finales, protestieren in diesen Minuten Aktivisten von Greenpeace neben dem Olympiastadion in Berlin. Die Kletterer haben an den Glockenturm ein sechs mal 35 Meter großes Banner gehängt mit der Forderung: „Gazprom: No Arctic Oil!“ (Kein Öl aus der Arktis!). Der Konzern ist der weltweit erste, der in der Arktis Offshore-Öl ausbeutet. Da ausgelaufenes Öl in vereisten Gewässern nicht zu bergen ist, riskiert Gazprom eine schwere Umweltkatastrophe in einer einzigartigen Region. „Die Ölausbeutung der Arktis ist aufgrund der extremen Klimabedingungen unberechenbar – eine Umweltkatastrophe kann jederzeit passieren. Gazprom muss deshalb die Ausbeutung der arktischen Gewässer beenden“, sagt Larissa Beumer, Arktis-Expertin von Greenpeace.
Gazprom sponsort seit Sommer 2012 die Champions League und diverse andere Sportveranstaltungen in ganz Europa. Dadurch erhofft sich der Konzern ein positives Image für seine Geschäfte mit fossilen Energien. Die UEFA betont in ihrer Jubiläumsschrift „60 Jahre für den Fußball“ ihre politische und soziale Verantwortung und listet Projekte für den Umweltschutz auf. „Die UEFA muss ihre Zusammenarbeit mit Gazprom beenden, wenn der Konzern weiterhin die Arktis bedroht“, sagt Larissa Beumer. „Der Verband weiß um seine Vorbildfunktion sowie seine politisch-soziale Verantwortung. Dennoch wird das positive Fußballimage an einen Konzern wie Gazprom verkauft. Das ist widersprüchlich.“
Die unabhängige Umweltschutzorganisation Greenpeace kämpft seit vier Jahren für ein Schutzgebiet rund um den Nordpol und ein Verbot von Ölbohrungen in arktischen Gewässern. Weltweit unterstützen rund sieben Millionen Menschen die Forderungen von Greenpeace. Nach Protesten gegen die Gazprom-Ölplattform in der arktischen Petschorasee im September 2013 wurden die sogenannten „Arktis 30“ von der russischen Küstenwache festgenommen. Die 28 Aktivisten und zwei Journalisten wurden für 70 Tage inhaftiert. Erst nach internationalen Protesten wurden die „Arktis 30“ freigelassen.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
vCard herunterladen
- Björn Jettka
- Pressesprecher Atomkraft, Fischsterben, Schattenflotte, PFAS
- bjoern.jettka@greenpeace.org
- 0171-8780778
Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace deckt auf: Wirtschaftsministerium nahm Einfluss auf unabhängiges Gutachten zur Energiewende
Das Wirtschaftsministerium von Katherina Reiche (CDU) hat entscheidende Passagen des im September vorgestellten Monitoringberichts zur Energiewende verändert.
Greenpeace zum Verhandlungsstand der Weltklimakonferenz
Vor Beginn der entscheidenden Verhandlungswoche der Weltklimakonferenz in Belém, zieht Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace Deutschland, Zwischenbilanz:
Greenpeace lädt ein zum Tag des offenen Heizungskellers am 15. November 2025
Mehr als 150 Privatleute in rund 90 Kommunen laden deutschlandweit am 15. November 2025 zum „Tag des offenen Heizungskellers“ ein.
Greenpeace zum World Energy Outlook der IEA
Die Internationale Energiebehörde (IEA) geht in ihrem heute veröffentlichten World Energy Outlook von einer sich beschleunigenden globalen Energiewende aus.
Greenpeace zeigt mit Simulation : Havarie des Öltankers “Eventin” hätte Ostsee-Ökosysteme schwer beschädigt
Eine Havarie des russischen Öltankers “Eventin”, der im vergangenen Januar stundenlang manövrierunfähig vor der Insel Rügen trieb, hätte die Küsten der Ostseeanrainerstaaten ökologisch schwer besch...