Greenpeace-Aktivisten empfangen VW-Aufsichtsrat mit Riesenbanner über Werkstor

Umweltschützer warnen vor Glaubwürdigkeitsverlust durch Abgasskandal

Wolfsburg, 9. 11. 2015 – Für ehrliche Messbedingungen und -werte bei Abgastests protestieren Greenpeace-Aktivisten heute am Haupteingang des VW-Werkes in Wolfsburg. Die Kletterer haben das VW-Logo über dem Werkstor in ein CO2-Zeichen verändert und daneben ein Banner mit der Aufschrift „Das Problem“ gehängt. Mit ihrer Aktion fordern die Umweltschützer von dem heute in Wolfsburg tagenden VW-Aufsichtsrat mehr Transparenz bei Abgastests und konkrete Daten, die zeigen, wie hoch der aktuelle CO2-Flottenwert des Konzerns tatsächlich ist. „VW hat sich 2012 gegenüber Greenpeace verpflichtet, den CO2-Flottenwert bis zum Jahr 2020 auf 95 Gramm zu reduzieren.  Mir ist schleierhaft, wie der Konzern das schaffen will, wenn nicht einmal konkrete Daten vorgelegt werden“, sagt Daniel Moser, Verkehrsexperte von Greenpeace. „Nach den Stickoxiden wird jetzt auch bei den CO2-Werten manipuliert.“

Im Vorfeld der in weniger als einem Monat beginnenden Weltklimakonferenz wirft die Falschangabe von CO2-Werten ein Schlaglicht auf die Emissionen aus dem Verkehrssektor. Andere Sektoren haben in den vergangenen Jahren zumindest teilweise Fortschritte beim Klimaschutz gemacht. Im Straßenverkehr stagnieren die Emissionen. Bei überwiegend gleichbleibendem Verbrauch erzeugen die Motoren lediglich mehr Leistung. „Die Bundesregierung könnte die Krise zum Anlass nehmen eine Wende in der Verkehrspolitik einzuleiten“, sagt Moser. „Während die deutsche Energiewende international immer mehr zum Vorbild und Exportfaktor wird, fehlt ein ähnliches Konzept im Verkehr. Dabei sind Lösungen im Verkehrsbereich seit Jahren verfügbar.“

Niederlande und Dänemark gehen bei Verkehrspolitik mit gutem Beispiel voran

In Kopenhagen konnten die mit dem Fahrrad zurückgelegten Kilometer seit 1998 um 30 Prozent gesteigert werden (siehe http://gpurl.de/yNyi8). Die dänische Regierung erreichte diesen Fortschritt durch den starken Ausbau des ÖPNV, des Radwegenetzes, eines Vorranges für Fußgänger und die städtebauliche Verknüpfung von Wohnen und Arbeiten (siehe http://gpurl.de/UNdlu). Städte wie Amsterdam oder Kopenhagen sind weltweit Beispiele dafür, dass weniger Autoverkehr zu höherer Lebensqualität führt.

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