Bis zum Jahr 2050 kann Deutschland fast seinen gesamten Energiebedarf aus Erneuerbaren Energien decken. Dieses Ziel lässt sich mit heute verfügbarer Technik und voller Versorgungssicherheit erreichen. Mit dem aktuellen Energieszenario „Der Plan“ zeigt Greenpeace auf, wie Deutschland bis zur Mitte des Jahrhunderts vollständig aus klimaschädlichen fossilen Energien aussteigen kann. So könnte der deutsche CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2020 um mehr als die Hälfte sinken. Eile tut not: Der Klimawandel ist schon heute deutlich spürbar. Im Jahr 2015 erreicht der durchschnittliche Temperaturanstieg bereits ein Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter. Er darf zwei Grad nicht überschreiten, sollen die schlimmsten Folgen der Erderwärmung verhindert werden. „Nur wenn sofort gehandelt wird, lässt sich der Klimawandel noch unter Kontrolle halten. Die Welt muss schnell aus Kohle und Öl aussteigen“, sagt Greenpeace-Energieexperte Niklas Schinerl. „´Der Plan‘ zeigt, wie Deutschland beim Klimaschutz konsequent voran gehen kann.“
Der schrittweise Ausstieg nicht nur aus der riskanten Atomkraft, sondern auch aus klimaschädlichen fossilen Energien setzt voraus, dass Wind- und Sonnenenergie schnell ausgebaut werden - im Strom- wie auch im Wärmebereich. Zudem muss der Energiebedarf um mindestens ein Drittel sinken. Erneuerbare Energien liefern schon heute jede dritte Kilowattstunde. Das BET Büro für Energiewirtschaft und technische Planung in Aachen errechnete für den „Plan“ ein Strommarktmodell, in dem der letzte Atommeiler bereits 2018, das letzte Braunkohlekraftwerk 2030 und der letzte Steinkohleblock 2040 vom Netz geht. Das Fundament der künftigen Stromerzeugung ist Windenergie auf dem Meer und an Land sowie die Photovoltaik. Jedoch sind im Wärmebereich und beim Verkehr deutlich mehr Anstrengungen nötig, zeigt das Greenpeace-Energieszenario.
Die größten Einsparpotenziale sieht „Der Plan“ im Wärmebereich, wo der Energieverbrauch halbiert werden muss. Einen Wandel, bei dem die Bundesregierung noch ganz am Anfang steht. Bis spätestens zum Jahr 2040 muss die Windgas-Technologie deutlich ausgebaut werden. Sie kann den Bedarf an Speichern decken und ein hohes Angebot an Erneuerbarem Strom sinnvoll umwandeln. Um Deutschland klimaneutral werden zu lassen, muss schließlich ein Großteil der Verbrennungsmotoren durch öffentlichen Nahverkehr und E-Mobile ersetzt werden. Greenpeace fordert die Bundesregierung auf, den notwendigen Umbau der Energieversorgung voranzutreiben anstatt umweltschädliche Energieträger wie Kohle und Öl zu fördern. „Der Klimagipfel in Paris ist der Startschuss für eine konsequente und beschleunigte Energiewende“, sagt Schinerl.
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