Hamburg, 31.5.2018 – Für konsequenten Schutz vor giftigen Autoabgasen demonstrieren Greenpeace-Aktivisten heute zur Einführung der bundesweit ersten Dieselfahrverbote in Hamburg. „Saubere Luft für alle!“ schreiben die Umweltschützer mit einem Hochdruckreiniger und einer Schablone auf die schmutzigen Gehwege an den künftig für Diesel gesperrten Straßen. Auf Bannern fordern sie: „Verkehrswende jetzt!“ „Nur ohne Diesel und Benziner kann Verkehr in der Stadt sauber, sicher und gerecht werden“, sagt Greenpeace Sprecher Niklas Schinerl. „Hamburgs Entscheidung, schmutzige Diesel nicht mehr überall hin zu lassen, kann der Startschuss der überfälligen Verkehrswende sein, wie sie moderne Städte wie Kopenhagen und Amsterdam längst umsetzen.“
Hamburg sperrt ab heute zwei vielbefahrene Innenstadtstraßen auf jeweils wenigen Hundert Metern für ältere Diesel-Modelle. Selbst nach Einschätzung der Stadt sind die Luftprobleme jedoch deutlich gravierender. Hamburgs aktueller Luftreinhalteplan spricht von 41.500 Bürgern, die im Jahr 2014 zu hohen Werten an Stickstoffdioxid (NO2) ausgesetzt waren. Die heute eingeführten Fahrverbote verbessern die Luft nach Angaben des Senats für lediglich 1787 Menschen – weniger als 5 Prozent der damals Betroffenen. „Diesem Start müssen schnell weitere Schritte folgen, damit die Luft nicht nur auf ein paar Hundert Meter sondern in der ganzen Stadt besser wird“, so Schinerl. „Hamburg braucht eine konsequente Verkehrswende mit einem attraktiven Angebot an Bussen und Bahnen und mehr sicheren Radwegen.“
Deutsche Städte stehen unter wachsendem Druck. Weil im vergangenen Jahr in mehr als 60 Städten die Grenzwerte für das gesundheitsschädliche Reizgas NO2 erneut überschritten wurden, klagen Anwohner und Umweltschützer immer häufiger für bessere Luft. Da die großteils durch Diesel-Pkw verursachten Schadstoffwerte viel zu langsam sinken, hat inzwischen auch die EU-Kommission Klage gegen Deutschland eingereicht. Parallel fordert die wachsende Zahl der Radfahrer mit Volksentscheiden wie in Berlin und Frankfurt einen gerechteren Anteil der Straßenfläche und mehr Sicherheit im Verkehr.
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