Hamburg, 8. 5. 2020 – In Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa vor 75 Jahren hat Greenpeace mit einer Lichtinstallation ein Zeichen für Frieden und Abrüstung gesetzt. Das Wort „Peace“ bildeten in der vergangenen Nacht die erleuchteten Fenster der Hamburger Zentrale der Friedens- und Umweltschutzorganisation.
Der heutige Tag ist auch eine Mahnung für die Gegenwart. Deutschland ist längst nicht die europäische Friedensmacht, die es aufgrund seiner historischen Verantwortung sein sollte. Durch Rüstungsexporte an Diktaturen und in Kriegsgebiete hält Deutschland die Kriege von heute am Leben und bereitet den Boden für die Kriege von morgen“, sagt Thomas Breuer, Leiter des Friedensteams von Greenpeace.
Deutschland war im Jahr 2019 mit einem Rekordwert von rund acht Milliarden Euro laut Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri der viertgrößte Exporteur von Rüstungsgütern weltweit. Dabei lieferte Deutschland seit Anfang 2019 allein an die Länder der Jemen-Kriegskoalition Rüstungsgüter im Wert von 1,2 Milliarden Euro. Greenpeace Deutschland fordert ein Rüstungsexportverbot an Krieg führende Staaten sowie in alle Drittländer und hat dafür im März 2020 einen Entwurf für ein Rüstungsexportgesetz vorgelegt (https://act.gp/2VAqZGK). Unter Drittländern versteht Greenpeace alle Länder außerhalb der EU.
Deutschland hatte 2019 laut Sipri den siebtgrößten Militärhaushalt weltweit. Dieser ist im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent auf 49,3 Milliarden Dollar gestiegen. „Wir brauchen ein neues Verständnis von Sicherheit. Die Corona-Krise zeigt uns, dass wir tatsächliche globale Bedrohungen wie Pandemien und die globale Erwärmung nur solidarisch lösen können. Den heutigen Tag sollte Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer deshalb zum Anlass nehmen, die geplanten Militärausgaben drastisch zu reduzieren. Stattdessen sollten diese Steuergelder in eine grüne Wirtschaft, Gesundheitsschutz und zivile Krisenprävention investiert werden“, so Breuer.
Greenpeace setzt sich ein für das friedliche Lösen von Konflikten, die Erhaltung demokratischer Rechte, ein Verbot von Rüstungsexporten in Drittländer, Krisen- und Kriegsgebiete sowie weltweite atomare Abrüstung und Umweltschutz.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/204615-greenpeace-ruft-mit-lichtbotschaft-zu-frieden-aufVerwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Studie: Neue Machtverteilung zwischen Rüstungsindustrie und Staat notwendig
Das Machtverhältnis zwischen Staat und Rüstungsindustrie sollte neu ausbalanciert werden. Zu diesem Ergebnis kommt die von Greenpeace beauftragte Studie “Wag the Dog - Zum Verhältnis von Staat und...
Schiffstour auf Marshallinseln – Greenpeace untersucht Strahlenbelastung 40 Jahre nach Evakuierung von Rongelap
Mit unabhängigen Strahlenmessungen dokumentieren Atomexpert:innen von Greenpeace die bis heute anhaltenden Folgen der Atomtests rund um das Bikini-Atoll.
Russische Schattenflotte: Greenpeace deckt Verstöße gegen die EU-Sanktionspolitik auf
Russlands Schattenflotte stellt auch im Mittelmeer ein erhebliches Umweltrisiko dar. Doch die italienische Regierung setzt die EU-Sanktionen nur lückenhaft um, wie eine Greenpeace-Recherche zeigt.
Greenpeace-Stellungnahme zum neuen EU-Sanktionspaket gegen die russische Schattenflotte
Lange war das EU-Sanktionspaket eine Reihe zögerlicher Schritte. Mit der aktuellen Listung von 73 Schiffen ändert sich dies.
Greenpeace-Aktive demonstrieren bei Rede von Friedrich Merz für Brandmauer gegen rechts
Für eine starke Demokratie und gegen das Einreißen der Brandmauer zu Rechtsaußen protestierten heute acht Greenpeace-Aktivist:innen friedlich beim Bundesparteitag der CDU in Berlin.