"Milliarden fürs Nichtstun ist keine Logik für Entschädigungen, sondern eine gigantische Verschwendung von Steuergeldern"
Der Vertragsentwurf aus dem Wirtschaftsministerium basiert auf dem Mitte August verabschiedeten Kohleverstromungsbeendigungsgesetz (KVBG). Die Konzerne RWE und LEAG sollen demnach in den nächsten 15 Jahren 2,6 bzw. 1,75 Milliarden Euro erhalten. Verschiedene Aspekte des Gesetzentwurfes sind strittig. Es kommentiert Greenpeace-Energieexperte Karsten Smid:
Die Sachverständigen unterstreichen, was auch Beobachter befürchten: Peter Altmaier will den Braunkohlekonzernen RWE und Leag Milliarden zahlen, für einen Kohleausstieg, der kaum CO2 spart und sogar ohne Vertrag vermutlich schneller ablaufen würde. Milliarden fürs Nichtstun ist keine Logik für Entschädigungen, sondern eine gigantische Verschwendung von Steuergeldern. Altmaier darf die Kalkulation hinter diesem hanebüchenen Plan nicht länger geheim halten. Hier droht eine viel zu hohe Entschädigung für die Braunkohlekonzerne, die zudem ein veraltetes Klimaschutzziel zementiert. Es ist zweifelhaft, ob dies nach dem EU-Beihilferecht zulässig ist.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Karsten Smid
- Experte für Nationale und Internationale Energie- und Klimapolitik sowie Corporate Social Responsibility von Energiekonzernen
- karsten.smid@greenpeace.org
- 0171-8780821
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/204541-kommentar-entschadigungszahlungen-kohlekonzerneVerwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace-Stellungnahme zum vorerst abgewendeten Konkursverfahren von Nord Stream 2
Greenpeace-Energieexperte Karsten Smid warnt vor den ökologischen und geopolitischen Folgen der Inbetriebnahme von Nord Stream 2
Greenpeace-Stellungnahme zu EU-Maßnahmenpaket gegen russische Energieimporte
Die Europäische Kommission will Gasimporte aus Russland bis 2027 vollständig stoppen. Heute hat sie Maßnahmen angekündigt, mit denen sie dieses Ziel erreichen will.
1200 Menschen demonstrieren in Reichling gegen Gasbohrungen in Bayern
In Reichling haben 1200 Menschen gegen Gasbohrungen in Bayern protestiert. Fridays for Future, Bund Naturschutz, Greenpeace, Protect the Planet und die örtliche Bürgerinitiative hatte zu der Kundge...
Greenpeace-Studie: Speichervolumen von CO2-Endlagern in der Nordsee stark überschätzt
Die geplanten Endlager für Kohlenstoffdioxid in der Nordsee können nicht so viel klimaschädliches CO2 aufnehmen wie von der Politik in Aussicht gestellt, so eine aktuelle Studie von Greenpeace.
Greenpeace-Studie: Grünes Methanol kann Schifffahrt in klimaneutrale Zukunft steuern
Auf dem Weg zu einer klimaneutralen Schifffahrt wird grünes Methanol eine zentrale Rolle spielen, zeigt eine heute veröffentlichte Studie des DLR Instituts für maritime Energiesysteme im Auftrag vo...