Berlin, 28. Oktober 2020 – Das Umweltbundesamt (UBA) hält ein höheres EU-Klimaziel von 60 Prozent für machbar. Mit mehr Klimaschutz im Verkehr und bei Gebäuden sowie einer Reform des Europäischen Emissionshandels könnten die CO2-Emissionen in der EU bis 2030 um 60 Prozent verglichen mit 1990 gesenkt werden, so das UBA in der heute vorgestellten Studie “Ausgestaltung des Europäischen Klimaschutzziels 2030”. Bislang schlägt die EU-Kommission bis zum Jahr 2030 lediglich eine Reduktion um 55 Prozent vor. Es kommentiert Lisa Göldner, Klimaexpertin von Greenpeace:
Die Analyse des Umweltbundesamt zeigt: Europa kann viel mehr tun für den Schutz des Klimas. Dass wir mehr tun müssen, sagt die Klimawissenschaft seit Jahren. Auch das EU-Parlament und fortschrittliche Mitgliedstaaten wollen den CO2-Ausstoß schneller und stärker senken, als von der Kommission vorgeschlagen. Bundeskanzlerin Merkel muss diesen Rückenwind nutzen und und bis Ende des Jahres ein europäisches Klimaziel verabschieden, das der Dringlichkeit der Klimakrise gerecht wird.
Die UBA-Analyse unterstreicht erneut den Rückstand des Verkehrs im Klimaschutz. Den Verkehr in den europäischen Zertifikatehandel aufzunehmen ist das falsche Mittel, um den Sektor auf Klimakurs zu bringen, betont das Umweltbundesamt zurecht. Um die Emissionen im Verkehrs schnell und deutlich zu senken, führt kein Weg vorbei an strickteren Flottengrenzwerten und letztlich einem europaweiten Ausstiegsdatum aus dem Verbrennungsmotor.Lisa Göldner, Klimaexpertin von Greenpeace
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