Berlin, 16. Februar 2021 – Der vierwöchige Corona-Lockdown im Frühjahr 2020 hat die Belastung durch Stickstoffdioxid an großen städtischen Straßen in diesem Zeitraum um durchschnittlich 20 bis 30 Prozent sinken lassen. Dies zeigt die heute veröffentlichten vorläufige Auswertung der Messwerte durch das Umweltbundesamt (UBA). Mit zehnjähriger Verspätung halten inzwischen die meisten Städte die europäischen Durchschnittsgrenzwerte ein. An drei bis vier Prozent der verkehrsnahen Messstationen wurde der 2010 eingeführte EU-Grenzwert für Stickstoffdioxid weiter überschritten. Die Grenzwerte beziehen sich auf das Jahresmittel und liegen entsprechend zu Stoßzeiten teils um ein Vielfaches höher. Es kommentiert Greenpeace-Verkehrsexperte Benjamin Stephan:
Die UBA-Zahlen belegen, was viele im vergangenen Frühjahr mit jedem Atemzug spürten: Weniger Autos bedeutet bessere Luft. Nun muss die Bundesregierung mit einer modernen Verkehrspolitik dafür sorgen, dass aus dieser Corona-Delle eine nachhaltige Verbesserung wird. Autos mit Verbrennungsmotor müssen künftig aus den Innenstädten gehalten werden und parallel die Alternativen zum eigenen Auto ausgebaut werden. Davon profitieren Luftqualität und Lebensqualität gleichermaßen.Benjamin Stephan, Greenpeace-Verkehrsexperte
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