„Die Klimakrise startet hier“: Junge Greenpeace-Aktive demonstrieren vor IAA für schnellen Verbrenner-Ausstieg
München, 7. 9. 2021 – Für einen schnelleren Abschied von klimaschädlichen Verbrennungsmotoren protestieren 15 junge Greenpeace-Aktivist:innen heute Morgen vor dem Messeeingang der IAA in München. In einem 100 mal 90 Meter großen Wasserbecken stehend, halten sie Fotos von jüngeren extremen Wetterereignissen und Banner mit dem Slogan „Die Klimakrise startet hier“ sowie „Stop Driving Climate Change“. Laut einer neuen Greenpeace-Berechnung (online: https://act.gp/3BKzpNz) werden die drei deutschen Hersteller VW, Daimler und BMW trotz ihrer Klimaziele im Jahr 2030 etwa 215 Millionen Tonnen CO2 mehr ausstoßen, als sie zum Einhalten der 1,5-Grad-Grenze dürften. Das entspricht etwa den jährlichen Emissionen der Niederlande. „Die deutsche Autoindustrie befeuert die Klimakrise immer weiter“, sagt Greenpeace-Verkehrsexperte Benjamin Stephan. „Mit ihren rücksichtslosen Geschäften schränken VW, Mercedes-Benz und BMW die Freiheit junger Menschen ein. Damit sich das ändert, müssen die Konzerne viel schneller weg von klimaschädlichen Verbrennungsmotoren.“
Die heute offiziell von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eröffnete IAA präsentiert sich mit ihrem Umzug nach München deutlich verändert. Die Hersteller zeigen nahezu ausschließlich Elektromodelle, täuschen damit aber darüber hinweg, dass weiterhin über 90 Prozent ihrer verkauften Fahrzeuge Diesel oder Benzin verbrennen.
Greenpeace hat aus den Ankündigungen im Klimaschutz von VW, Daimler und BMW und den Verkaufszahlen der Konzerne den zu erwartenden CO2-Fußabdruck im Jahr 2030 kalkuliert. Diesen Werten stellt die Analyse den CO2-Fußabdruck gegenüber, der sich aus dem 1,5-Grad-Szenario (“All Electric Case” des “Net Zero Emissions” Szenario) der Internationalen Energie Agentur (IEA) ergibt. Dabei zeigt sich, dass VW das 1,5-Grad-Ziel um 160 Millionen Tonnen CO2 verfehlt, Daimler um 30 Millionen und BMW um 25 Millionen. “Statt sich in München schamlos grün zu maskieren, muss die Autobranche dringend auf Klimakurs einschwenken“, fordert Stephan.
Gemeinsam mit einem breiten Bündnis von Umweltverbänden organisiert Greenpeace am kommenden Samstag eine Großdemonstration und Fahrradsternfahrt in München. Erwartet werden viele Tausend Teilnehmer:innen, die unter dem Motto #aussteigen friedlich für eine Mobilitätswende und gegen klimaschädliche Verbrennungsmotoren demonstrieren. Alle Informationen hier: www.iaa-demo.de
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Gregor Kessler
- Pressesprecher Mobilität
- gregor.kessler@greenpeace.org
- 0151-72702918
Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace zu den heutigen CO2-Projektionen des Umweltbundesamts
Fortschritte beim Ausbau der erneuerbaren Energien und eine schwache Konjunktur haben Deutschland seine Klimaziele im Jahr 2024 erreichen lassen, zeigt der heute vorgestellte Projektionsbericht des...
Greenpeace-Aktive gehen in 39 Städten für ein besseres Bus- und Bahnangebot auf die Straße
Für mehr öffentlichen Nahverkehr protestieren Ehrenamtliche von Greenpeace diesen Samstag bundesweit in 39 Städten, von Stuttgart über Köln und Dresden bis Hamburg.
Nur ein Drittel der deutschen Großstädte kann Bus- und Bahnangebot ausbauen
Der Ausbau von Bus und Bahn bleibt in Metropolen wie Berlin, Hamburg oder München weit hinter dem nötigen zurück, zeigt ein heute veröffentlichter Greenpeace-Städtevergleich.
Greenpeace-Stellungnahme zur Ankündigung Ursula von der Leyens, die CO2-Flottengrenzwerte in der EU aufzuweichen
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat heute angekündigt, die CO2-Grenzwerte für Autos aufzuweichen. Mobilitäts-Experte Benjamin Stephan von Greenpeace kritisiert, dass von der Leyen de...
Ärztinnen und Ärzte fordern Festhalten am Verbrenner-Ausstieg 2035
Mehr als 500 europäische Ärzt:innen warnen heute in einem offenen Brief an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (EVP) vor den gesundheitlichen Folgen, wenn der Verbrenner-Ausstieg verzöge...