Hamburg, 20.05.2010 - Der Grenzwert für den Kohlendioxidausstoß der Neuwagenflotte kann im Jahr 2020 von derzeit 150 auf dann 80 Gramm pro Kilometer gesenkt werden. Zu diesem Ergebnis kommt ein heute in Brüssel vorgestellter Report von Greenpeace. Die Umweltschutzorganisation fordert von den EU-Wirtschaftsministern, diesen Grenzwert in ihre "Strategie für saubere und energieeffiziente Fahrzeuge" zu übernehmen. Diese Strategie wird beim Treffen der EU-Wirtschaftsminister nächste Woche besprochen. Nur mit diesem ambitionierten Grenzwert kann man die Zielmarke von 30 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer im Jahr 2040 erreichen. Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) hatte im April diese Zahl aus den Anforderungen des Klimawandels errechnet. Bisher liegt der gesetzliche Grenzwert für 2020 bei 95 Gramm je Kilometer.
"Die Minister müssen in diesem Punkt ambitionierter sein. Der jetzt geplante Grenzwert wird der Pflicht zu enormen Kohlendioxidreduktionen des PKW-Verkehrs nicht gerecht", so Greenpeace-Verkehrsexpertin Franziska Achterberg. "Dass dabei viel mehr machbar ist, als die Autoindustrie lauthals behauptet hat, zeigen einzelne neue Modelle."
Der Report "Lowering the bar" ("Die Latte tieferlegen") des britischen Centre for Business Relationships, Accountability, Sustainability and Society (BRASS) zeigt, dass das Ziel von 80 Gramm auf vier verschiedenen Wegen erreicht werden kann. Zum Beispiel könnte diese Marke durch ein Umschwenken auf kleinere Autos bei gleichzeitigem moderaten Ausbau von Hybrid- und Elektroautos erreicht werden. Elektroautos sollten dann mit Erneuerbarem Strom betrieben werden. Andere Wege setzen auf einen Mix aus Tempolimit, leichterer Bauweise und geringerem Spritverbrauch. Auch verschiedene Szenarien mit größerem Ausbau von Hybrid- oder Elektroautos werden hinsichtlich ihrer Kosten, Machbarkeit und richtungsweisenden Wirkung für längerfristige Klimaschutzziele durchgerechnet.
"Es gibt viele Möglichkeiten, wie man das 80 Gramm Ziel erreichen kann, das belegt unser Report", so Achterberg. "Es ist einzig und allein eine Frage des politischen Willens. Die Wirtschaftsminister sollten sich darüber im Klaren sein, dass die europäische Industrie nur dann eine führende Rolle bei umweltfreundlichen Technologien spielen wird, wenn nicht nur Anreize sondern auch gesetzliche Verpflichtungen dafür geschaffen werden."
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/207440-greenpeace-kohlendioxidausstoss-von-autos-kann-auf-80-gramm-gesenkt-werdenVerwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace-Stellungnahme zum Prüfbericht des Expertenrats für Klimafragen
Martin Kaiser fordert die Bundesregierung von Friedrich Merz (CDU) zu schnellen Schritten auf.
Greenpeace-Stellungnahme zur Regierungserklärung
Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace Deutschland zur heutigen Regierungserklärung von Bundeskanzler Friedrich Merz, in der er nur kurz die existenzielle Klimakrise streifte, un...
Greenpeace-Studie: Energiehunger von Künstlicher Intelligenz gefährdet Energiewende
Der Energiebedarf von KI-Anlagen gefährdet die Fortschritte der weltweiten Energiewende, so eine aktuelle Studie des Öko-Instituts im Auftrag von Greenpeace
Greenpeace zur Entscheidung des EU-Parlaments, die CO2-Flottengrenzwerte abzuschwächen
Das Europäische Parlament hat heute dafür gestimmt, die bereits 2019 beschlossenen Flottengrenzwerte für neue Pkw abzuschwächen.
1200 Menschen demonstrieren in Reichling gegen Gasbohrungen in Bayern
In Reichling haben 1200 Menschen gegen Gasbohrungen in Bayern protestiert. Fridays for Future, Bund Naturschutz, Greenpeace, Protect the Planet und die örtliche Bürgerinitiative hatte zu der Kundge...