Berlin, 6. 6. 2025 – Der Verband der Automobilindustrie (VDA) attackiert mit einem heute veröffentlichten „10-Punkte-Plan für eine klimaneutrale Mobilität“ die europäischen Klimaschutzziele im Verkehr. Der Lobbyverband fordert, den für das Jahr 2035 beschlossenen Ausstieg aus klimaschädlichen Verbrennungsmotoren abzuschaffen. Nachweislich klimaschädliche Plugin-Hybride sollen trotz Verbrennungsmotors als Null-Emissions-Fahrzeuge deklariert werden. Um die für einen solchen Betrieb nötigen E-Fuels – im Vergleich zu Elektroautos hoffnungslos ineffizient und teuer in der Herstellung - sollen sich andere kümmern. Greenpeace Mobilitätsexperte Benjamin Stephan hält die VDA-Vorschläge für doppelt verantwortungslos:
Der VDA lässt heute die Maske fallen und stellt sich frontal gegen das Pariser Klimaschutzabkommen. Hinter scheinheiligen Bekenntnissen zum Klimaschutz sollen CO2-Mindeststandards weiter aufgeweicht und Verbrennungsmotoren als Null-Emissions-Fahrzeuge ausgegeben werden. Antworten auf die Frage, woher die gigantische Menge ineffizienter E-Fuels kommen, und wer sich den teuren Sprit leisten können soll, bleibt der VDA schuldig. Das macht diesen Plan gleich doppelt verantwortungslos. Während die Klimakrise katastrophale Wetterextreme immer häufiger macht, stiehlt sich die Autoindustrie aus ihrer Verantwortung, den CO2-Ausstoß auf den Straßen schnell zu senken. Und mit ihren E-Fuels-Märchen lockt der VDA Autokäufer in die Verbrenner-Kostenfalle. Wenn der VDA wirklich das Vertrauen in E-Mobilität stärken will, sollte er den Menschen klar sagen, dass ein E-Autos auf Dauer im Unterhalt deutlich billiger als jeder Verbrenner wird.Benjamin Stephan, Greenpeace Mobilitätsexperte
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- Experte für Verkehrswende
- benjamin.stephan@greenpeace.org
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- Pressesprecher Mobilität
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