Greenpeace-Steuerkonzept zeigt: Milliardärssteuer könnte bis 2030 bis zu 200 Milliarden Euro für Klimaschutz einbringen
Berlin, 6. 12. 2024 – Mit drei bis zu 2,5 Meter hohen goldenen Geschenken, versehen mit Geschenkanhängern in Form eines Privatjets, einer Superyacht und eines Luxuswagens, protestieren Greenpeace-Aktivist:innen vor dem Weihnachtsbaum am Brandenburger Tor für eine gerechte Besteuerung von Superreichen. Auf Transparenten fordern sie am heutigen Nikolaustag: „Keine Steuergeschenke für Milliardäre!“ und „Milliardäre besteuern, Klima retten!“. Das neue Greenpeace-Steuerkonzept “Billions for Millions - Eine Milliardärssteuer mit ökologischer Lenkungswirkung für eine gerechte Zukunft” zeigt, wie Steuerprivilegien für Superreiche abgebaut und so bis Ende 2030 bis zu 200 Milliarden Euro für dringend benötigte Klimaschutzmaßnahmen erzielt werden können.
Milliardäre belasten das Klima massiv, dafür müssen sie Verantwortung übernehmen und ihren fairen Beitrag leisten. Im Klimaschutz fehlt enorm viel Geld, deshalb sind milliardenschwere Steuergeschenke für Superreiche nicht länger hinnehmbar.Bastian Neuwirth, Greenpeace-Wirtschaftsexperte
Nicht nur der teils exzessive Lebensstil von Superreichen sorgt für hohe Treibhausgasemissionen. Vor allem ihre klimaschädlichen Investitionen und Unternehmensbeteiligungen heizen die Klimakrise massiv an. Der pro-Kopf-CO2-Fußabdruck der reichsten 0,1 Prozent in Deutschland ist mit 236 Tonnen CO₂ pro Jahr etwa 44-mal so hoch wie in der unteren Einkommenshälfte. Die Milliardärsfamilien Porsche und Piëch etwa sind allein durch ihre Volkswagen-Beteiligungen für mindestens zwei Millionen Tonnen CO₂-Emissionen pro Jahr verantwortlich. Gleichzeitig zahlen Milliardär:innen Studien zufolge durch eine geringe Besteuerung von Kapitaleinkommen und Steuerprivilegien wie eine ausgesetzte Vermögenssteuer effektive Steuer- und Abgabensätze von nur 5 bis 26 Prozent – deutlich weniger als die arbeitende Mittelschicht mit etwa 43 Prozent.
Das Greenpeace-Steuerkonzept sieht eine Steuer von zwei Prozent auf Vermögen ab 100 Millionen Euro vor. Das würde weniger als 5000 Superreiche in Deutschland betreffen. Investiertes Vermögen, das nicht den Pariser Klimazielen entspricht, soll zudem mit 0,5 Prozent höher besteuert werden. Das sorgt für eine verursachergerechte Verteilung der Kosten der Klimakrise und schafft erhebliche Investitionsanreize für die Dekarbonisierung von Vermögen.
Mit den Einnahmen ließen sich Klimaschutzmaßnahmen und die ökologische Modernisierung finanzieren, etwa der Ausbau des ÖPNV und die langfristige Finanzierung eines 9-Euro Tickets (insg. 51 Mrd. Euro), die energetische Sanierung von Schulen (55 Mrd.) und die Mehrwertsteuerbefreiung für pflanzliche Lebensmittel (21 Mrd.).
Wenige Superreiche zu besteuern, schafft für Millionen Menschen mehr Steuergerechtigkeit und Klimaschutz. Die Milliardärssteuer kann der Marshallplan für eine grüne Zukunft werden.Bastian Neuwirth, Greenpeace-Wirtschaftsexperte
Die G20-Staaten haben sich kürzlich für eine stärkere Besteuerung von Superreichen ausgesprochen. Greenpeace fordert, dass eine neue Bundesregierung die Milliardärssteuer in Deutschland zur Finanzierung von Klimaschutz zügig einführt.
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Weitere Informationen auf der Greenpeace-Webseite: https://act.gp/milliardaerssteuer-jetzt
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