Hamburg, 16.11.2023 - Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts steht die Bereinigungssitzung des Bundeshaushalts heute vor erheblichen Herausforderungen. Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace Deutschland, fordert ein grundsätzliches Umdenken der Ampelkoalition.
"Die nun im Klimafonds fehlenden 60 Milliarden treffen nicht alleine ‘grüne Liebeleien’, wie zu lesen war, sie treffen zentrale Maßnahmen, um den drohenden Klimanotstand in Deutschland abzuwenden. Damit entlarvt sich die FDP erneut als eine Partei, die weder die sozialen Auswirkungen, noch die wirtschaftlichen Herausforderungen der Klimakrise anerkennt. Genau hierfür hat das Bundesverfassungsgericht Zukunftsinvestitionen eingefordert.
Damit sich die gefährliche Polarisierung der Bevölkerung nicht weiter beschleunigt, darf die 60-Milliarden-Lücke nicht auf Kosten der sozialen Abfederung der ökologischen Transformation gehen. Die Regierung darf nicht die Folgen ihrer eigenen Fehler auf die Menschen abwälzen, indem sie Erfolge wie das 49 Euro Ticket oder nötige Schritte wie das Klimageld streicht.
Das gestrige Urteil ist auch ein politischer Auftrag, klimaschädliche Subventionen jetzt schnell abzubauen. Dadurch kann der Haushalt um mindestens 50 Milliarden Euro entlastet werden. Weiteren finanziellen Spielraum würde ein höherer CO2-Preis, eine Reform der Schuldenbremse und ein Einfrieren der Ausgaben für die Bundeswehr schaffen. Wenn Bundeskanzler Scholz den Fortschrittsanspruch seiner Koalition ernst nimmt, muss er die Ampel schnell aus dem klimapolitischen Würgegriff der FDP befreien."
Hintergrund-Artikel "Nachtragshaushalt verfassungswidrig - und der Klimaschutz?" vom 16.11.2023
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Sabine Beck
- Referentin Kommunikation des geschäftsführenden Vorstands, COP29
- sabine.beck@greenpeace.org
- 0151-10667012
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/232049-greenpeace-stellungnahme-zur-beratung-des-bundeshaushaltsVerwandte Themen
Verwandte Veröffentlichungen
Greenpeace-Stellungnahme zum Bruch der Ampel
Den Bruch der Ampel-Koalition sieht Martin Kaiser als Chance für einen Neustart in der Klimapolitik
Greenpeace Stellungnahme zu Christian Lindners Reformpapier
Christian Lindners (FDP) Reformpapier ist veraltet und ungerecht.
Greenpeace-Stellungnahme: Urteil des BVerG zum Nachtragshaushalt
Das Bundesverfassungsgericht hat die Änderung des Nachtragshaushalts 2021 für verfassungswidrig erklärt. Martin Kaiser, Geschäftsführender Vorstand von Greenpeace kommentiert: "Nun rächt sich, dass...
Stellungnahme zu Strompreis-Erleichterungen für Industrie
Es war überfällig, dass sich die Bundesregierung von einem pauschal verbilligten Industriestrompreis verabschiedet. Doch auch die heute beschlossenen Maßnahmen untergraben Anreize, den Energieverbr...