Frankfurt am Main, 17. 3. 2023 - Die Deutsche-Bank-Tochter DWS hat heute ihren Geschäftsbericht 2022 mit Angaben zur Vorstandsvergütung veröffentlicht. Demnach erhielt CEO Stefan Hoops trotz schlechter Geschäftszahlen aufs Jahr gerechnet insgesamt knapp 6,8 Millionen Euro. Der Bonus ist dabei an DWS-interne Nachhaltigkeitsziele geknüpft, die geltenden Leitlinien für eine nachhaltige Vorstandsvergütung (s.u.) widersprechen. Erst gestern hatte Greenpeace in einer Recherche nachgewiesen, dass das bisherige Bonussystem der DWS systematisch Greenwashing fördert. Heute früh protestierten deshalb Greenpeace-Aktivist:innen gegen Boni für Greenwashing und wandelten die DWS-Zentrale in Frankfurt auf 80 Metern Länge in einen ‘Greenwash-Salon’ um. Greenpeace-Finanzexperte Dr. Mauricio Vargas hält auch die im neuen DWS-Vergütungsbericht 2022 genannte Höhe sowie die Kriterien der Boni für CEO Stefan Hoops für hochproblematisch:
Die von Greenpeace identifizierten Fehlanreize im DWS-Vergütungssystem haben sich für das Jahr 2022 nicht nur bestätigt, sondern weiter zugespitzt. Nur so konnte DWS-Chef Stefan Hoops in einem schlechten Geschäftsjahr seinen vollen Rekordbonus mittels Übererfüllung von Pseudo-Nachhaltigkeitszielen retten. Besonders schwerwiegend ist, dass die DWS weiterhin nicht berücksichtigt, wie viele Emissionen ihre Investitionen in klimaschädliche Unternehmen verursachen. Diese machen jedoch rund 99 Prozent des gesamten CO2-Fußabdrucks aus. Stattdessen zählt sie lediglich die Emissionen aus Dienstreisen. Die DWS wird zum Problemfall für die Konzernmutter Deutsche Bank, die diese Missstände schleunigst beheben muss.Dr. Mauricio Vargas, Greenpeace-Finanzexperte
Die Greenpeace-Bewertung heute und im gestern veröffentlichten Report basiert auf einem Abgleich des DWS-Vergütungssystems mit anerkannten Grundsatzpapieren der Branche. Dazu zählen neben dem Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) die “Leitlinien für eine nachhaltige Vorstandsvergütung”, an denen die DWS selbst mitgewirkt hat. Aus diesen folgen drei Grundsätze für eine wirkungsvolle Nachhaltigkeitsstrategie:
- Die Vergütungsstruktur eines Unternehmens selbst muss verhältnismäßig sein. Die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen muss einen relevanten Einfluss auf die Vergütung der Führungskräfte haben.
- Die Relevanz und Materialität der Nachhaltigkeitsziele müssen gesichert sein, die Vergütungsziele dürfen keine Anreize für Greenwashing durch das Top-Management schaffen.
- Sowohl das bisherige als auch das aktuelle DWS-Vergütungssystem setzen diese Prinzipien aus Greenpeace-Sicht nicht glaubwürdig um.
Achtung Redaktionen: Aktionsfotos unter: bit.ly/3YujEpf, TV-Clipreel zeitnah unter https://t1p.de/y5t0z, zur Boni-Recherche vom 16.3.23 Alle Recherchen sind online auf der Greenpeace-Kampagnenseite zu finden.
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- mauricio.vargas@greenpeace.org
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Pressesprecherin Finanz- und Wirtschaftswende
(in Elternzeit) - michelle.bayona@greenpeace.org
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