Greenpeace stellt japanische Walfänger im Südpolarmeer

Deutsche Aktivistin im Einsatz im Walschutzgebiet

Hamburg/Südpolarmeer, 21.12.2005 - Die Greenpeace-Schiffe Esperanza und Arctic Sunrise haben am Dienstag in den frühen Morgenstunden die japanische Walfangflotte im südlichen Polarmeer gestellt und zum Verlassen des Antarktischen Walschutzgebietes aufgefordert. Zur Zeit versuchen die Greenpeacer, darunter eine Hamburgerin, Wale vor japanischen Harpunen zu retten. Acht Schlauchboote sind im eisigen Wasser, um das Leben der Meeressäuger zu schützen.

Die Esperanza hatte sich vor die Heckrampe des Wale-Verarbeitungsschiffes Nisshin Maru geschoben, um das Aufladen von schon getöteten Zwergwale (Minkewale) zu verhindern. Sie wurde dabei zweimal von dem japanischen Fangboot Kyo Maru 1 hart bedrängt und musste aus Sicherheitsgründen die Zufahrt zur Rampe wieder räumen.

Die aus sechs Schiffen bestehende japanische Flotte will dieses Jahr 935 Zwergwale, doppelt so viele wie bisher, abschießen. Neben den Zwergwalen sind auch die extrem gefährdeten Buckel- und Finnwale im Visier der Harpuniere. Alle Walarten stehen auf der roten Liste des Weltnaturschutzdachverbandes IUCN für bedrohte Tierarten.

"Was die japanischen Walfänger hier im Schutzgebiet treiben, ist der blanke Hohn - der Walfang muss sofort gestoppt werden", sagt Regine Frerichs, Hamburger Greenpeace-Aktivistin und Schlauchbootfahrerin. "Seit Jahren nutzen die Japaner eine Lücke im Regelwerk der Internationalen Walfangkommission (IWC). Der Walfang im Südpolarmeer wird als "Wissenschaft" bezeichnet, daher tragt das Verarbeiungsschiff Nisshin Maru auch riesengroß den aufgemalten Schriftzug Research (Wissenschaft) auf dem Schiffsrumpf."

"Dabei werden die getöteten Wale noch auf See verarbeitet und ihr Fleisch anschließend auf japanischen Märkten teuer verkauft", berichtet Frerichs weiter. "Die IWC hat Japan in der Vergangenheit schon mehrfach aufgefordert, das Harpunieren einzustellen."

Greenpeace wird die Patrouillenfahrten im Antarktischen Schutzgebiet fortsetzen. An Bord der beiden Schiffe sind 70 Umweltschützer aus 19 Nationen. Die Greenpeace-Expedition in die Antarktis ist Teil einer einjährigen Tour rund um den Globus. Dabei wird die Esperanza unter dem Motto SOS Weltmeere Umweltverbrechen und -gefahren aufdecken.

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