Hamburg, 4. 12. 2019 – Große Teile der Ozeane könnten demnächst in ihren Funktionen als Ökosysteme und als CO2-Speicher versagen, wenn die Atmosphäre sich ungebremst weiter aufheizt. Zu diesem Schluss kommt der neue Greenpeace-Report „In hot water“ (In heißem Wasser, Online: https://act.gp/2r9qy9I). Die Studie fasst den derzeitigen Stand der Forschung zusammen und warnt: Schon heute zeigen die Weltmeere mit ihrer Versauerung, dem Anstieg des Meeresspiegels und Aufheizen der Oberflächentemperatur deutliche Symptome der Erderhitzung. Damit sie nicht kollabieren, müssen Regierungen weltweit Treibhausgase drastischer reduzieren und mindestens 30 Prozent der Ozeane bis 2030 unter Schutz stellen. „Die Meere sind überlebenswichtig für die Menschheit. Sie liefern den Sauerstoff für jeden zweiten Atemzug auf unserem blauen Planeten und ernähren Millionen von Menschen“, sagt Thilo Maack, Meeresexperte von Greenpeace. „Die Wissenschaft liefert alarmierende Fakten und fordert die Regierungen zum dringenden Handeln auf.“
Die aktuelle Weltklimakonferenz in Madrid hat ein zwölfmonatiges Zeitfenster globaler Verhandlungsrunden eröffnet, bei denen wichtige Beschlüsse für den Meeres- und Klimaschutz gefasst werden können. Unter anderem stehen auf den Klimagipfeln in Spanien und Großbritannien ambitioniertere Maßnahmen gegen die Klimakrise an. Um die Widerstandskraft der Ozeane gegen die Klimakrise zu erhalten und das Artensterben in den Meeren zu begrenzen, haben die Vereinten Nationen im kommenden Jahr die Chance, sich auf einen globalen Ozeanvertrag zu einigen. Dieser könnte die Grundlage für ein Netzwerk globaler Schutzgebiete legen. „Die Reduktion der CO2-Emissionen an Land und neue Schutzgebiete im Meer sollten Hand in Hand gehen“, sagt Maack. „Die Klimakrise ist auch eine Ozeankrise.“
Im Kampf gegen die Klimakrise sind die Ozeane einer der wichtigsten Verbündeten. Sie speichern rund ein Drittel aller an Land verursachten CO2-Emissionen. Doch die Konsequenzen sind dramatisch: Ein nie dagewesenes Artensterben – ausgelöst durch Klimakrise, Überfischung und Vermüllung - verändert zahlreiche marine Ökosysteme und gefährdet die Ernährungssicherheit all jener Menschen, die ihre Nahrung hauptsächlich aus dem Meer gewinnen. Durch den Anstieg des Meeresspiegels werden viele Küstenregionen unbewohnbar.
Greenpeace fordert die Regierungen nachdrücklich auf, die Erderhitzung, das Artensterben und den Schutz der Ozeane auf globaler Ebene anzugehen. Es muss schnell gehandelt werden: Viele Regionen stehen stark unter Druck und sind schon heute ernsthaft bedroht. Dazu gehören die Arktis und die Antarktis sowie Regionen mit großen Wal-Beständen, Korallenriffe, Mangroven, Seegraswiesen und die Sargasso-See im Atlantik. Die Tiefsee muss für die in den Startlöchern stehende Bergbauindustrie gesperrt bleiben, um die Gesundheit der Meere nicht noch weiter zu
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/204787-neuer-report-klimakrise-bedroht-lebensraum-ozeanVerwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace-Stellungnahme zum neuen EU-Sanktionspaket gegen die russische Schattenflotte
Lange war das EU-Sanktionspaket eine Reihe zögerlicher Schritte. Mit der aktuellen Listung von 73 Schiffen ändert sich dies.
Greenpeace warnt: Meeresschaum an deutscher Nord- und Ostseeküste mit gesundheitsgefährdenden Chemikalien belastet
Der Meeresschaum an den Stränden der deutschen Nord- und Ostseeküste ist stark mit schädlichen PFAS belastet. Messungen von Greenpeace an Sandstränden weisen hohe Konzentrationen dieser langlebige...
Greenpeace-Stellungnahme zum havarierten Öltanker der russischen Schattenflotte vor Rügen
Die havarierte Eventin ist nur das jüngste Beispiel dafür, wie die Schiffe der russischen Schattenflotte tagtäglich die Ostseeküste bedrohen. Das jüngste Sanktionspaket der EU ist ein wichtiger Sc...
Greenpeace Stellungnahme zur heute erweiterten EU-Sanktionsliste gegen russische Schattenflotte
Das Sanktionspaket der EU ist ein wichtiger Schritt aber noch unzureichend. Es kommt zu spät und lässt die Ostsee ungeschützt. Weiterhin werden täglich schrottreife Tanker durch die Ostsee fahren u...
Greenpeace-Stellungnahme zu den EU-Fangquoten im Nordostatlantik
Die EU-Fischereiminister:innen haben sich auf die Fangquoten im Nordostatlantik für 2025 und teils 2026 geeinigt. Zahlreiche Quoten, darunter auch die für den bereits stark überfischten Kabeljau, l...