Greenpeace zum Rückschritt der EU-Kommission beim Verbrennerumstieg

Berlin, 11. 12. 2025 - Die EU-Kommission vollzieht beim Klimaschutz im Verkehr eine Kehrtwende. Das für 2035 beschlossene Zulassungsstopp für Neuwagen mit Verbrennungsmotor wird auf Druck auch von Deutschland kassiert. Laut Medienberichten sieht der für kommenden Dienstag erwartete Kommissions-Vorschlag kein festes Umstiegsdatum mehr vor. 2035 würde der CO2-Ausstoß von Neuwagen lediglich um 90 Prozent statt der ursprünglichen 100 Prozent sinken. Selbst 2040 würden weiterhin neue Verbrenner zugelassen. Der geschäftsführende Vorstand von Greenpeace Deutschland, Martin Kaiser, erkennt in der Kommissionsentscheidung ein industriepolitisches Eigentor und einen herben Schlag für den Klimaschutz:

Mit diesem Vorschlag wird die Kommission zum Totengräber der hiesigen Autoindustrie und des europäischen Klimaschutzes. Die Hersteller werden so auch noch in zehn Jahren zwei Antriebe entwickeln und produzieren. Das verschafft der Automobilindustrie kurzfristige Renditen, aber keine langfristige Zukunft. Die Chance auf den Weltmärkten für Elektrofahrzeuge wird damit verbaut. Industriepolitisch ist das erschreckend kurzsichtig, für den Schutz des Klimas ist es eine Bankrotterklärung.  Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand Greenpeace Deutschland

Die Bundesregierung unter Friedrich Merz und Lars Klingbeil hat sich für die falsche Seite der Industriegeschichte entschieden. Jetzt liegt es an der Weitsicht vernünftiger Mitgliedsstaaten, diese populistische und zukunftsfeindliche Positionierung im Rat zu stoppen. Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand Greenpeace Deutschland

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