Greenpeace-Umfrage: Ein Drittel der Kleidung in deutschen Schränken wird kaum getragen

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Weihnachten ist für viele ein wichtiger Anlass zum Kauf neuer Kleidung

Hamburg, 11. Dezember 2025 – In deutschen Kleiderschränken hängen rund fünf Milliarden Kleidungsstücke, doch gut ein Drittel davon, etwa zwei Milliarden Teile, wird selten oder gar nicht genutzt. Das zeigt eine repräsentative Online-Umfrage, die Greenpeace beim Marktforschungsinstitut nuggets in Auftrag gegeben hat. Statistisch besitzt jede Person etwa 90 Kleidungsstücke, von denen rund 36 seltener als einmal alle drei Monate oder höchstens zwei Mal insgesamt getragen werden. Nur knapp 40 Prozent der Kleidung kommen regelmäßig zum Einsatz. Besonders auffällig: Immer mehr Kleidungsstücke werden bereits nach weniger als einem Jahr aussortiert – Hosen (11 Prozent statt 6), Kleider und Röcke (11 Prozent statt 5) doppelt so häufig wie noch 2015, Jacken und Mäntel sogar viermal so oft (acht Prozent statt zwei).

Kleider, die kaum getragen und schnell aussortiert werden, zeigen ein zentrales Problem der Modeindustrie: Zu viele Kollektionen werden zu schnell produziert, sodass ein Großteil der Kleidung ungenutzt bleibt. Jedes Jahr entstehen schätzungsweise 180 Milliarden Kleidungsstücke. Das ist mehr, als die Welt je tragen könnte. Moritz Jäger-Roschko, Greenpeace-Experte für Kreislaufwirtschaft

Kaufrausch in der Weihnachtszeit 

Besonders zur Vorweihnachtszeit zeigt sich die Dynamik der Modeindustrie: Viele Menschen kaufen neue Kleidung für Weihnachten, Silvester oder Firmenfeiern. Laut der aktuellen Umfrage haben 43 Prozent der Befragten schon einmal ein Outfit speziell für diese Anlässe gekauft. Junge Menschen greifen dabei besonders häufig zu: Fast die Hälfte (49 Prozent) der unter 30-Jährigen hat schon einmal Kleidung gezielt für diese Feiertage geshoppt. Auch in diesem Jahr werden wieder viele neue Outfits gekauft: 28 Prozent der Befragten planen, für diese Feiertage neue Kleidung zu kaufen.

Wer sich für die Feiertage schick machen will, muss nichts neu kaufen. Es gibt viele tolle und oft auch günstigere Alternativen wie Second Hand oder Tauschbörsen. Doch damit Second Hand und Tauschen selbstverständlich werden, brauchen wir auch in Deutschland ein Anti-Fast-Fashion-Gesetz. Moritz Jäger-Roschko, Greenpeace-Experte für Kreislaufwirtschaf

Ein Anti-Fast-Fashion-Gesetz umfasst eine Sonderabgabe auf Fast-Fashion-Produkte, fördert die textile Kreislaufwirtschaft und verbietet Werbung für Fast-Fashion, auch auf Social Media. Diese Maßnahmen sind dringend notwendig, um umweltschonende Geschäftsmodelle am Markt fest zu etablieren. 

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