Greenpeace-Aktive demonstrieren bei 20. Deutschem Fleischkongress: „Schluss mit dem Schweinesystem“

Branche zelebriert Umweltzerstörung und milliardenfaches Tierleid

Mainz, 25. 11. 2025 – Für einen Wandel in der Fleischindustrie protestieren heute anlässlich des Deutschen Fleischkongresses sieben Greenpeace-Aktive vor der Rheingoldhalle der Messe Mainz. Sie fordern von den Teilnehmer:innen des Branchentreffens ein Ende der klimaschädlichen und tierquälerischen Billigfleischproduktion. Auf dem Vorplatz der Messe steht ein 3 mal 5 Meter großes, aufblasbares Mastschwein mit Verletzungen. Auch in der Halle protestieren weitere Greenpeace-Aktive. Dort schallt den Teilnehmer:innen aus Boxen ein Geburtstagsständchen entgegen: Die Audiobotschaft prangert die deutsche Fleischindustrie an, weil sie sich ihrer Verantwortung entzieht und weiter möglichst viel Fleisch möglichst billig produziert. Von der Decke hängen zwei Banner mit der Aufschrift “Schluss mit dem Schweinesystem”.

Unter dem Billigfleischsystem leiden nicht nur die Tiere, sondern auch unsere Lebensgrundlagen. Das Klima wird verheizt, das Grundwasser verschmutzt und die Biodiversität, elementar für erfolgreiche Ernten, wird zerstört.   Lasse van Aken, Landwirtschaftsexperte

Die Fleischbranche feiert das 20. Jubiläum ihres Kongresses. Zwei Jahrzehnte, in denen in Deutschlands Schlachthöfen rund eine Milliarde Schweine geschlachtet wurden. Und Konzerne wie die EW Group zu einem der weltweit führenden Geflügelzüchter wurden oder wie das Unternehmen Tönnies zum größten Schlachtunternehmen der Republik.

Die Riege um Tönnies und die Milliardärsfamilie Wesjohann bereichert sich Jahr für Jahr am Geschäft mit Billigfleisch. Lasse van Aken, Landwirtschaftsexperte

Die Fleischbranche setzt jährlich 49 Milliarden Euro um.

Die Politik verschleppt längst beschlossene Reformen

Die Fleischproduktion ist für fast ein Fünftel der weltweiten Treibhausgase verantwortlich und einer der größten Naturzerstörer. In Deutschland entstehen dadurch jährlich rund 21 Milliarden Euro Kosten durch Umwelt- und Klimaschäden. Hinzu kommen Gesundheitskosten in Höhe von gut 16 Milliarden Euro durch den übermäßigen Konsum von rotem Fleisch, Schinken und Wurst, der die Risiken für Herz- und Kreislauferkrankungen, Krebs und Typ-2-Diabetes erhöht (https://act.gp/3GHjCH3). 

Auf der politischen Ebene kommt die Umstellung der Fleischproduktion ebenfalls nicht voran. Längst beschlossene Reformen werden verschleppt oder verworfen. Statt den Umbau der Tierhaltung endlich voranzutreiben, hat Landwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) die dafür nötigen Gelder gestrichen. Nun droht er auch noch die Einführung der staatlichen Tierhaltungskennzeichnung zu verzögern und diese zu verwässern.

Der schwarze Metzger macht es damit vor allem den schweinehaltenden Betrieben schwer, die ins Risiko gehen, um sich fit für die Zukunft zu machen. Lasse van Aken, Landwirtschaftsexperte

Fotos von der Aktion finden Sie hier: https://media.greenpeace.org/Detail/27MZIFJR0W8AZ

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