Greenpeace zum Abschluss der UN-Klimakonferenz

Belém/Brasilien, 22. November 2025 – Den Abschluss der Weltklimakonferenz COP30 kommentiert Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace:

Diese Weltklimakonferenz ist ein weiteres Opfer der Lobbymacht der Ölstaaten. COP30 ist gestartet mit riesigen Erwartungen und endet mit einer herben Enttäuschung. Die Beschlüsse zeigen das Versagen der internationalen Staatengemeinschaft, gemeinsam und couragiert die eskalierende Klimakrise einzudämmen. Ölkonzerne und Exportländer wie Saudi-Arabien und Russland haben verhindert, dass die Konferenz einen beschleunigten Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle verabschiedet. Auch die USA, die nicht am Verhandlungstisch saßen, hatten bereits im Vorfeld Druck auf kleine Länder ausgeübt und so zum Scheitern beigetragen. Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace
Auch fehlt ein Aktionsplan zum Schutz der Wälder. Ausgerechnet eine Konferenz im Amazonas-Regenwald, einem der globalen Klima-Kipppunkte, scheitert daran, die Zerstörung von Wäldern bis 2030 zu stoppen. Das ist ein Armutszeugnis für diese Konferenz und ihre brasilianische Präsidentschaft. Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace
Europa hat seine nötige Rolle nicht gefunden. Durch die lange verzögerte Entscheidung zum EU-Klimaziel wurden viel zu spät fortschrittliche Allianzen aufgebaut und es fehlen zusätzliche finanzielle Mittel. So entwickelte der richtige Einsatz der EU für einen schnellen Ausstieg aus den Fossilen am Ende zu wenig Dynamik und keine ausreichenden Mehrheiten. Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace
Auftritt und Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz zerschlugen in Brasilien diplomatisches Porzellan. Die Scherben musste Umweltminister Carsten Schneider auflesen und zudem die EU zu mehr Ambition treiben. Schneiders gelungener Auftritt in Belém kann allerdings nicht die richtungslose Klimapolitik der Bundesregierung kaschieren. Fehlinvestitionen in fossiles Gas, eine wirtschaftsfeindliche Politik gegen Elektromobilität und Unsicherheit bei der Wärmepumpenförderung haben Deutschland im internationalen Vergleich zurückgeworfen. Um zum 1,5-Grad-Limit zurückzukehren, braucht Deutschland jetzt einen klaren klima- und wirtschaftspolitischen Kompass. Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace
Auch wenn das Ergebnis nicht den Hoffnungen und Erwartungen entspricht, eines wurde in Belém überdeutlich: Die globale Klimabewegung ist zurück. An der Seite indigener Gemeinschaften fordert sie Lösungen und politisches Handeln. Der Schutz des Regenwalds ist mit der neuen Anerkennung indigener Landrechte, mehr direkter Förderung für indigene Gemeinschaften und einem Tropenwaldfonds näher gerückt. Für die Öl- und Gasindustrie werden ihre Lobbyerfolge schnell zu einem Pyrrhussieg. Mit jedem Extremwetterereignis wird der Druck der Bevölkerung auf das tödliche, fossile Geschäftsmodell größer. Klimaschutz ist Menschenrecht. Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace

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