Greenpeace zu Kohlenstoffspeichergesetz im Bundestag

Hamburg, 5. November 2025 – Der Bundestag befasst sich morgen in zweiter und dritter Lesung mit dem Kohlenstoffspeichergesetz, das künftig CO2-Endlager in der Nordsee ermöglichen soll. Die Abscheidung und Speicherung von Kohlenstoffdioxid aus Industrieprozessen geschieht mittels der “Carbon Capture & Storage”-Technologie, kurz CCS, die damit erstmals in Deutschland erlaubt wird. Sophia van Vügt, Greenpeace-Expertin für Klima- und Energiepolitik, hält die Entscheidung für einen schwerwiegenden Fehler:

Die Koalitionsfraktionen sind sich einig, CCS an Gaskraftwerken zuzulassen. Damit ignorieren sie die schwerwiegenden Bedenken, die im Bundesrat und den mit dem Gesetz befassten Ausschüssen geäußert wurden. Hier wird eine milliardenteure Risikotechnologie gegen alle vernünftigen Einwände durchgeboxt, damit die Gasindustrie ihr Geschäftsmodell nicht ändern muss. Noch gibt es weltweit kaum CCS-Anlagen, und die wenigen in Betrieb sind extrem teuer und ineffizient. Die Kohlenstoffspeicherung ähnelt dem gefährlichen Hype um Abnehmspritzen: Sie nimmt sich nicht der Ursachen des Problems an, nur seiner Auswirkungen. Der Weg zur Klimaneutralität gelingt nur über hundert Prozent erneuerbare Energien. Sophia van Vügt, Greenpeace-Expertin für Klima- und Energiepolitik

Achtung Redaktionen: Am morgigen Donnerstag, den 6.11.2025 demonstriert Greenpeace ab 14 Uhr* gemeinsam mit BUND, Powershift und lokalen Initiativen gegen die Verabschiedung des Kohlenstoffspeichergesetzes vor dem Bundestag.

* Korrektur: In der ursprünglich veröffentlichten Stellungnahme war die Uhrzeit fälschlicherweise mit 16 Uhr angegeben.

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