Greenpeace zu den beschlossenen EU-Klimazielen

Brüssel, 5. 11. 2025 – Der Ausstoß an Treibhausgasen in der EU soll bis zum Jahr 2035 um 66,25 - 72,5 Prozent sinken, verglichen mit 1990. Bis zum Jahr 2040 sollen die Emissionen um 90 Prozent zurückgehen. Beide Ziele haben die EU-Umweltminister:innen in der vergangenen Nacht in Brüssel beschlossen. Die Nutzung internationaler CO2-Zertifikate wurde dabei auf fünf Prozent ausgeweitet. Auch der für das Jahr 2027 geplante Emissionshandel für Gebäude und Verkehr soll um ein Jahr nach hinten verschoben werden. Besonders das Ziel für 2035 ist wichtig für die Position der EU auf der kommende Woche beginnenden UN-Klimakonferenz. Der nun beschlossene Wert bleibt unkonkret und weit hinter dem zurück, was für ein Einhalten der Pariser Klimaziele nötig wäre. Sarah Zitterbarth, Greenpeace-Expertin für internationale Klimapolitik, sieht die EU mit einer deutlich geschwächten Verhandlungsposition zur Klimakonferenz fahren:

Die EU fährt mit einem schwachen Klimaziel nach Belém und ignoriert die Warnung der Wissenschaft. Mit ihrem kurz vor knapp beschlossenen 2035-Klimaziel bleibt die EU deutlich zurück hinter den Empfehlungen ihres eigenen Klimabeirats. Ihr ebenfalls beschlossenes CO2-Ziel für 2040 von minus 90 Prozent kann die EU so kaum erreichen. Dazu müssten die Emissionen im Jahr 2035 schon um mindestens 77 Prozent zurückgehen. Für die Glaubwürdigkeit der EU ist das fatal. Noch herber wird der Rückschlag dadurch, dass einige Mitgliedstaaten durchgesetzt haben, Klimaschutz über noch mehr fragwürdige CO2-Zertifikate auszulagern, statt die Emissionen in Europa mit dem nötigen Tempo zu senken. Sarah Zitterbarth, Greenpeace-Expertin für internationale Klimapolitik
Die Einigung bewahrt Europa vor einer Blamage, aber sie reicht nicht, um die Pariser Klimaziele zu erreichen. Die Erde steuert auf eine alarmierende Erwärmung von 2,8 Grad bis 2100 zu, zeigt der gestern veröffentlichte Emissions Gap Report. Nun müssen die EU-Staaten auf der COP30 alles daran setzen, die klaffende Lücke in den Ambitionen zu schließen und die eskalierende Klimakrise mit einer globalen Energiewende einzudämmen. Sarah Zitterbarth, Greenpeace-Expertin für internationale Klimapolitik

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