Greenpeace zum Bericht über nationale Klimapläne

Berlin, 28. Oktober 2025 - Die heute veröffentlichte Auswertung der nationalen Klimapläne (NDCs) zeigt, dass es zwar kleine Fortschritte beim globalen Klimaschutz gibt, aber der Bericht bleibt aufgrund fehlender Daten von Ländern mit hohen Emissionen hochgradig unvollständig. Nur ein Drittel der Länder hat ihre Pläne rechtzeitig eingereicht. Sogar der offizielle Klimaplan der EU fehlt.  Der Ausstoß von Treibhausgasen müsste bis zum Jahr 2035 um mindestens 60 Prozent (im Vergleich zu 2019) sinken, damit die kritische 1,5 C Grad Grenze noch in Reichweite bleibt, warnt Sarah Zitterbarth, Greenpeace-Expertin für internationale Klimapolitik:

Kurz vor Start der Weltklimakonferenz in Brasilien bleibt unklar, wie bedrohlich die Lage ist. Solange die EU und andere G20 Länder ihre Klimapläne zurückhalten, lässt sich nicht seriös einschätzen, wie weit die Welt beim Klimaschutz vom Kurs zur Einhaltung der 1,5 Grad Grenze entfernt ist. Jedoch gehen die Emissionen viel zu langsam zurück. Nur mit beschleunigtem Klimaschutz und ehrgeizigen Klimaplänen aller Länder können wir eine Katastrophe verhindern – sonst können ganze Küstenregionen überflutet werden, Millionen Menschen würden ihre Lebensgrundlage verlieren, und Hitzewellen wie in Südeuropa oder Indien würden zur tödlichen Normalität. Die EU muss jetzt mit gutem Beispiel vorangehen und beim EU-Umweltrat am 4. November ein Klimaziel für 2035 mit mindestens 72,5 Prozent Emissionsreduktion beschließen. Nur dann kann das vor 10 Jahren in Paris vereinbarte Limit von 1,5 Grad eingehalten werden.  Sarah Zitterbarth, Greenpeace-Expertin für internationale Klimapolitik

Hintergrund:

Nach dem Pariser Klimaabkommen müssen alle Staaten regelmäßig nationale Klimapläne („NDCs“) vorlegen, die Emissionsziele und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel enthalten. Diese Pläne werden alle fünf Jahre verschärft und sollen dazu beitragen, die Erderwärmung auf 1,5 Grad, maximal 2 Grad zu begrenzen. Spätestens zur diesjährigen COP30 im November muss die EU einen neuen Klimaplan mit Zwischenzielen bis 2035 vorlegen.

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