Greenpeace zur Bilanz der Bayerischen Staatsforsten

München, 13.10.2025 – Seit 2022 fließen Überschüsse aus den Bayerischen Staatsforsten (BaySF) nicht mehr in die Staatskasse, sondern in den sogenannten Klimawaldfonds. Auf der heutigen Pressekonferenz der BaySF in München wurden auch für das Geschäftsjahr 2025 Einzahlungen angekündigt. Somit haben sich mittlerweile mehr als 150 Millionen Euro angesammelt, die allerdings eben nicht „dazu verwendet werden, die Wälder und auch die Moore als wichtige CO2-Speicher zu erhalten und klimafester zu machen“, wie es das Kabinett 2019 beschlossen hatte. Stattdessen wurde bislang überhaupt kein Geld für diesen Zweck entnommen. BaySF-Vorstand Manfred Kröninger betonte auf der heutigen Pressekonferenz, dass die Gelder ausschließlich für die Waldbewirtschaftung “im Krisenfall” vorgesehen seien. Das widerspricht dem Kabinettsbeschluss aus 2019 und damit der zugrundeliegenden Idee des Klimawaldfonds, sagt Vera Baumert, Wald-Expertin von  Greenpeace Bayern:

Der sogenannte 'Klimawaldfonds' missachtet das selbstgesteckte Ziel der bayerischen Staatsregierung. Statt mit den Überschüssen Bayerns Wälder zu erhalten und an das Klima anzupassen, legt die BaySF ein Sparbuch für ‘Krisenzeiten’ an. Das Geld wird aber jetzt benötigt: Klimakrise und Artensterben treffen die Wälder längst mit voller Wucht!  Die BaySF und ihr Aufsichtsratsvorsitzender Hubert Aiwanger müssen das Gemeinwohl konsequent über rein wirtschaftliche Interessen stellen. Daher sind die Mittel des Fonds sofort für aktiven Klima- und Artenschutz bereitzustellen.  Die wichtigsten Maßnahmen sind die rasche Wiedervernässung von Mooren, die Ausweisung von Wildnisflächen sowie eine insgesamt naturnähere Waldbewirtschaftung. Verpasst die BaySF diese Chance, so werden die Schäden durch Arten- und Waldsterben massive ökologische und wirtschaftliche Folgekosten haben. Dann verlieren wir unwiederbringlich Zeit im Kampf gegen die Klimakrise. Vera Baumert, Greenpeace-Waldexpertin

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