Greenpeace-Aktive protestieren vor Autogipfel für Verbrenner-Aus

Schneller Umstieg auf Elektromobilität spart fast 100 Millionen Tonnen CO2

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Berlin, 9. 10. 2025 – Für mehr Klimaschutz im Verkehr demonstrieren 15 Greenpeace-Aktivist:innen mit zehn E-Autos vor dem heutigen Treffen zwischen Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und der Autoindustrie im Bundeskanzleramt. Ein Aktivist steigt mit einer Fahne für klimafreundliche Elektromobilität auf ein Autodach. Drei Autos formen zusammen die Aufschrift “Mehr Elektro Wagen”, inspiriert von Willy Brandts Motto “Mehr Demokratie wagen”. Nach einer Greenpeace-Berechnung haben abgasfreie E-Autos im Vergleich zu Verbrennern in den letzten zehn Jahren 18 Millionen Tonnen CO2 eingespart. Das entspricht rund 25 Millionen Hin- und Rückflügen von Berlin nach Palma de Mallorca. Bleibt die Bundesregierung beim eingeschlagenen E-Auto-Kurs, könnten bis 2030 sogar rund 80 Millionen zusätzliche Tonnen CO2 vermieden werden. Der E-Auto-Boom in Europa wird vor allem von den CO2-Flottengrenzwerten und dem beschlossenen Verbrenner-Aus 2035 getrieben.

Jetzt am klaren Umstiegsplan von Verbrennern auf E-Autos zu rütteln, wäre fatal. Die EU-Ziele machen E-Autos schnell erschwinglich, Klimaziele bleiben erreichbar und die deutsche Autoindustrie auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig. Statt vor der Verbrenner-Lobby einzuknicken, ist es die Verantwortung der Bundesregierung, der Branche mit einem verlässlichen Rahmen Planungssicherheit zu geben. Dieses ständige Hick-Hack ist das Gegenteil davon. Auf einem toten Pferd gewinnt man kein Rennen. Marion Tiemann, Greenpeace-Verkehrsexpertin

Strom statt Sprit: E-Autos haben großes Potential für Klimaschutz im Verkehr

Greenpeace hat die Klimabilanz von E-Autos zwischen 2016 und 2025 anhand von Pkw-Bestand, Fahrleistungen und Strommix berechnet. Allein im laufenden Jahr 2025 werden E-Autos bis Jahresende über 5 Millionen Tonnen CO2 vermeiden. Insgesamt könnten von 2016 bis 2030 fast 100 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Diese Mengen basieren auf der Annahme aus dem Projektionsbericht der Bundesregierung, dass bis 2030 8,7 Millionen E-Autos in Deutschland fahren. Der Elektro-Aufschwung verbessert dabei nicht nur die deutsche Klimabilanz, sondern verringert auch die Abhängigkeit von Ölimporten.

Seit Wochen drängt die Verbrenner-Lobby aus VDA (Verband der Automobilindustrie) Zulieferern und Ölindustrie auf eine Lockerung des europäischen Klimaschutzes und stemmt sich gegen das Verbrenner-Aus. Sie behauptet, die Ziele für 2035 wären nicht erreichbar und hat sich damit erfolgreich Gehör bei der Union und Kanzler Merz (CDU) verschafft.

Zehn Jahre sind genug Zeit für die deutsche Autoindustrie, wenn sie auf dem globalen Markt bestehen will. Deshalb ist es gut, dass die Bundesregierung den Umstieg für kleine Einkommen mit Anreizen erleichtern will. Sie sollte diese Kaufanreize gegenfinanzieren, indem sie den Kauf neuer Verbrenner steuerlich unattraktiv macht. Marion Tiemann, Greenpeace-Verkehrsexpertin

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