Hamburg/Straßburg, 8. Oktober 2025 - Pflanzliche Ersatzprodukte sollen* künftig nicht mehr als Burger, Schnitzel oder Wurst bezeichnet werden. Für diese Gesetzesänderung hat heute eine Mehrheit des Europaparlaments gestimmt. Im Vorfeld hatten deutsche Verbraucherverbände, Unternehmen wie Aldi, Lidl, Rügenwalder Mühle und Beyond Meat sowie der Gastronomieverband das angekündigte Verbot als verbraucherfeindlich bewertet, da es eine informierte Kaufentscheidung erschwere und die Umstellung hohe Kosten verursache. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Bundesernährungsminister Alois Rainer (CSU) hingegen sprachen sich für die Gesetzesänderung aus. Für Stephanie Töwe, Landwirtschaftsexpertin von Greenpeace, ist das Verbot ein Lobbygeschenk an die Fleischindustrie:
Die Konservativen wollen ein Problem lösen, das gar nicht existiert. Augenscheinlich halten sie Verbraucher:innen für dumm, wenn sie behaupten, die Bezeichnung von Veggie-Produkten verwirre sie. Diese Schein-Debatte lenkt von den wirklichen Problemen ab. Die Fleischindustrie schädigt mit Millionen Tonnen von Billigfleisch massiv Umwelt, Klima und Gesundheit und lässt Tiere unter grausamen Haltungsbedingungen leiden. Offensichtlich hat die Union keinen Plan, wie sie diese Probleme lösen will. Anstatt Verbraucher:innen auf dem Weg zu einer klima- und tierfreundlichen, gesünderen Ernährung zu unterstützen, wird hier Politik für den industriellen Schweinestall gemacht.Stephanie Töwe, Landwirtschaftsexpertin von Greenpeace
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Stephanie Töwe
- Expertin für nachhaltige Landwirtschaft
- stephanie.toewe@greenpeace.org
-
- Kristina Oberhäuser
- Pressesprecherin Agrarwende
- kristina.oberhaeuser@greenpeace.org
- 0171-7099104
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/255188-greenpeace-zur-abstimmung-des-eu-parlaments-uber-bezeichnungen-fur-veggie-produkte/Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace zur drohenden Verwässerung der Tierhaltungskennzeichnung
Stellungnahme zum Versuch der Union, Tierleid weiter zu verbergen, statt die Haltungsbedingungen verlässlich und umfassend transparent zu machen
Greenpeace-Stellungnahme zu Lidls Ankündigung, Molkereiprodukte auf höhere Haltungsformen umzustellen
Lidl hat heute angekündigt, einen Großteil der verarbeiteten Eigenmarken-Molkereiprodukte auf die Haltungsform 3 („Frischluftstall“) umstellen. Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin Anne Hamester begr...
Stellungnahme zur heutigen Abstimmung zum Tierhaltungskennzeichnungsgesetz im Bundesrat
Der Bundesrat hat den Versuch des Agrarausschusses beendet, das Gesetz zur Kennzeichnung zur Tierhaltung weiter zu verzögern. Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Matthias Lambrecht findet es gut, das...
Greenpeace-Aktive protestieren bundesweit in 28 Städten gegen klimaschädliche Fleischproduktion bei Edeka
Mit A1-formatigen Fotoschildern mit der Aufschrift “Tatort Edeka-Stall” protestieren Greenpeace-Aktive an diesem Samstag deutschlandweit vor 28 Edeka-Filialen gegen Tierleid und klimaschädliche Fle...