Greenpeace zur drohenden Verwässerung der Tierhaltungskennzeichnung

Heidelberg, 25. 9. 25 – Zur Herbstkonferenz der Agrarminister:innen haben vier unionsgeführte Ministerien Vorschläge zum Tierhaltungskennzeichungsgesetz vorgelegt. Das Gesetz soll im März in einer von Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) überarbeiteten Fassung in Kraft treten. Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Matthias Lambrecht zum Versuch der Union, mit der Novelle Tierleid weiter zu verbergen, statt die Haltungsbedingungen verlässlich und umfassend transparent zu machen:

 

CDU und CSU versuchen, die Verbrauchertäuschung bei der Vermarktung von Fleisch- und Milchprodukten zu legitimieren, um massenhafte Tierqual in der industriellen Tierhaltung weiter zu verschleiern. Die vier Unions-Ministerinnen und Minister wollen, dass anlasslose Kontrollen in den Ställen nicht mehr zulässig sind. Und Fleisch, das unter tierquälerischen Bedingungen der Haltungsform 1 erzeugt wurde, soll gleich gar nicht mehr gekennzeichnet werden. Das passt zu den Vorschlägen von Bundesminister Alois Rainer, der es den Vermarktern tierischer Lebensmittel künftig freistellen will, die Haltungskennzeichnung im Kleingedruckten verschwinden zu lassen. Matthias Lambrecht, Landwirtschafts-Experte

 

Der Wunsch der großen Mehrheit der Bundesbürger:innen wird damit missachtet: 85 Prozent haben sich ein einer Umfrage des Bundeslandwirtschaftsministeriums für eine verpflichtende staatliche Kennzeichnung für alle Fleisch- und Milchprodukte ausgesprochen - in den Supermärkten ebenso wie in der Gastronomie. Sie wollen informierte Kaufentscheidungen treffen können. Jetzt ist es die Aufgabe der SPD, in der Koalition Haltung zu zeigen und dafür zu sorgen, dass die Union mit diesen Täuschungsmanövern nicht durchkommt. Matthias Lambrecht, Landwirtschafts-Experte

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