Stellungnahme: Brasilien will Tropenwälder mit milliardenschweren Investitionsfonds retten – Greenpeace sieht die TFFF-Initiative noch verbesserungsbedürftig

Hamburg, 24. September 2025 – Während der 80. UN-Generalversammlung, die im Zuge der New York Climate Week stattfand, hat Brasiliens Präsident Lula gestern angekündigt, eine Milliarde US-Dollar in einen globalen Fonds zur Erhaltung der Tropenwälder (TFFF) einzuzahlen. Brasilien erwartet, dass Deutschland und andere Länder diesem Beispiel folgen. Der Fonds wird diesen November auf der UN-Klimakonferenz COP30 in Brasilien eine entscheidende Rolle spielen. Die Idee: Der Fonds investiert Geld, erwirtschaftet damit Gewinne. Länder mit Tropenwald mit reduzierten Entwaldungsraten bekommen regelmäßig Teile dieser Gewinne, um ihre Wälder zu schützen. Wer die Entwaldungsrate nicht unter 0,5 Prozent senkt, bekommt nichts. Bei Verstößen müssen Gelder zurückgezahlt werden. So entsteht ein Anreiz, Wälder stehen zu lassen, statt sie für kurzfristigen Profit zu vernichten. Die von der brasilianischen Regierung vorgeschlagene Tropenwald-Initiative TFFF ist im Ansatz vielversprechend, bleibt in ihrer bisherigen Ausgestaltung aber hinter ihrem Potenzial zurück, sagt Greenpeace-Politikexperte Jannes Stoppel:

Der Tropenwald-Fonds liefert einen wichtigen Impuls und gibt eine Antwort auf zu schwache Bemühungen zum Schutz der Tropenwälder, auch von Deutschland und der EU. Wir sind durch unseren Ressourcenverbrauch klar mitverantwortlich für die globale Waldzerstörung. Die Bundesregierung muss mögliche Investitionen in den Fonds jedoch an weitere Verbesserungen des TFFF-Konzepts knüpfen: Eine indirekte Subventionierung der Forstwirtschaft auf Waldflächen, für die der Fonds Geld auszahlt, muss ausgeschlossen werden. Zudem müssen TFFF-Investments von Ländern wie Deutschland aus zusätzlichen Mittel bereitgestellt werden und nicht mit der bestehende Finanzierung von Natur- und Klimaschutz verrechnet werden. Bisher sollen die Gewinne von privaten Investitionen mit Steuergeldern abgesichert werden, und die Menschen der Tropenwaldländer bekommen, was übrig ist. Jannes Stoppel, Greenpeace-Politikexperte 

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