Greenpeace zum Taxonomie Urteil des Europäischen Gerichts

Luxemburg, 10. September 2025 – Das Europäische Gericht hat die Klage Österreichs abgelehnt, Atom und Gas nicht als nachhaltige Investitionen einzustufen. Hintergrund ist eine Regelung in der sogenannten EU-Taxonomie, die Investitionen in AKWs und Gaskraftwerke als grün einstuft. Eine parallele Klage von Greenpeace mit gleicher Stoßrichtung war bis zur Entscheidung im österreichischen Verfahren ausgesetzt.

Martin Kaiser, Geschäftsführender Vorstand von Greenpeace e.V., sagt:

Ein schwarzer Tag für das Klima. Das Urteil bedeutet einen schweren Rückschlag für den Klima- und Verbraucherschutz. Mit dieser Entscheidung legitimiert das Europäische Gericht Greenwashing im Finanzsektor und untergräbt die europäischen Klimaziele. Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand Greenpeace
Angesichts der eskalierenden Klimakrise ist nicht nachvollziehbar, wie das Gericht fossiles Gas und Atomkraft als nachhaltig einstufen konnte. Das verstößt gegen die Vorgaben der Taxonomie-Verordnung und gegen die Pariser Klimaziele. Er ist weder rechtlich noch klimapolitisch haltbar, denn damit fließen Milliarden in Gas und Atom statt den schnellen Umstieg auf Erneuerbare Energien voranzutreiben. Wir werden die Urteilsbegründung sorgfältig prüfen und über die nächsten rechtlichen Schritte von Greenpeace entscheiden. Schon jetzt lässt sich allerdings sagen, dass das Gericht zentrale Argumente unserer Klage nicht berücksichtigt hat. Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand Greenpeace

Für juristische Einschätzungen von Rechtsanwältin Dr. Roda Verheyen vermittelt Greenpeace-Pressesprecherin Sabine Beck den Kontakt.

Hintergrund:

Die EU-Taxonomie ist ein zentrales Instrument des Green Deals und soll Kapital in nachhaltige Wirtschaftsbereiche lenken. Der Delegierte Rechtsakt (Delegated Regulation 2022/1214), der Atomkraft und fossiles Gas in die Taxonomie einbezieht, trat nach einem Alleingang der EU-Kommission Anfang 2023 in Kraft – trotz massiver Kritik von Wissenschaft, Umweltverbänden und einigen EU-Mitgliedstaaten wie Österreich.

Auch Greenpeace in Deutschland und sieben weiteren europäischen Ländern hat eine Klage gegen die Einstufung von Atom und Gas als nachhaltige Investitionen eingereicht. Mehr Informationen zur Taxonomie-Klage von Greenpeace

Über Greenpeace e.V.

Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.

Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.

Kontaktdaten

Erhalten Sie Greenpeace e.V.-Neuigkeiten in Ihrem RSS-Reader.

Oder manuell über Atom-URL abonnieren