Greenpeace-Stellungnahme zum Bohrbeginn in Reichling

München, 11. August 2025 – In Reichling hat die Bohrung nach Erdgas begonnen. Das hat die Regierung von Oberbayern heute bestätigt. Unter der oberbayerischen Gemeinde werden bis zu 500 Millionen Kubikmeter fossiles Gas vermutet. Die Firma „Energieprojekt Lech Kinsau 1 GmbH“ stößt nun in den nächsten 30 Tagen in mehr als 3000 Meter Tiefe vor, um den fossilen Rohstoff auszubeuten. Genehmigt hat diese Gasbohrung eine dem bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) unterstellte Behörde. Das Unternehmen, an dem kanadische Investoren beteiligt sind, hat gerade einen Antrag auf Verlängerung der Konzession beim bayerischen Wirtschaftsministerium gestellt, um die Arbeiten abschließen zu können. Saskia Reinbeck, Klimaschutzexpertin von Greenpeace Bayern, fordert von der bayerischen Staatsregierung, auslaufende Konzessionen nicht zu verlängern und weitere Bohrungen im Freistaat zu untersagen:

Was hier in Reichling geschieht, ist Unrecht. Jedes weitere Erdgasvorkommen, das ausgebeutet wird, heizt die Klimakrise an. Der Internationale Gerichtshof in Den Haag hat im Juli klar gemacht: Wenn Staaten nicht ihr Möglichstes tun, um die 1,5 Grad Grenze zu halten, verstoßen sie gegen das Völkerrecht.  Alle klimarelevanten Entscheidungen müssen jetzt neu bewertet werden. Auch Minister Aiwanger ist verpflichtet, entsprechend zu handeln: Er darf weder fossile Konzessionen verlängern noch weitere Gasbohrungen ermöglichen. Saskia Reinbeck, Klimaschutzexpertin Greenpeace Bayern

Saskia Reinbeck betont, dass diese Bohrung gegen den Widerstand der betroffenen Gemeinde und des zuständigen Landrats geschehe. Fast 50.000 Menschen in Bayern haben eine Petition unterschrieben, in der ein Stopp der Bohrungen und ein Ausstieg aus dem Verbrennen von fossilem Gas  bis 2035 gefordert wird.

Wir appellieren an Herrn Aiwanger, dieses klimaschädliche Vorhaben nicht länger zu unterstützen Saskia Reinbeck, Klimaschutzexpertin Greenpeace Bayern

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