Plastikkonferenz in Genf: Greenpeace-Aktivist:innen protestieren mit schwarzer Farbe gegen Plastikflut
Genf, 7. 8. 2025 – Für ein starkes Abkommen gegen die Plastikflut protestieren heute morgen 22 Greenpeace-Aktivist:innen am Palais des Nations in Genf. Dort verhandeln Delegierte aus über 180 Staaten bei der UN-Plastikkonferenz. Die Umweltschützer:innen haben etwa 1000 Liter schwarze umweltverträgliche Farbe vor dem UN-Gebäude ausgeschüttet, die für das viele Öl steht, das die Produktion von Plastik erfordert. Außerdem entrollen sie auf dem Dach des Verhandlungsorts Banner mit der Aufschrift: “Big Oil Polluting Inside” (Enthält: Ölverschmutzung) und “Plastics Treaty Not For Sale” (Plastikabkommen nicht zu verkaufen). Ihr Protest richtet sich gegen den übermäßigen Einfluss der fossilen Industrie und der öl- und gasproduzierenden Staaten, die ein wirksames Abkommen verhindern wollen.
Nur ein starkes Abkommen kann die Plastikflut eindämmen, sonst wird sie ungebremst weiter steigen – mit schweren Folgen für Umwelt, Klima und Gesundheit. Daher muss die Produktion sinken. Außerdem brauchen wir ein Aus für unnötiges Einwegplastik und ein Verbot gefährlicher Chemikalien.Greenpeace-Plastikexperte Moritz Jäger-Roschko
Nach einem Report von Greenpeace UK (Juli 2025) haben Konzerne wie BASF, ExxonMobil und Shell seit der ersten UN-Plastikverhandlung im November 2022 ihre Produktionskapazitäten für Plastik um 1,4 Millionen Tonnen erhöht. Insgesamt haben die sieben untersuchten Konzerne in dieser Zeit 75 Millionen Tonnen Plastik produziert. Das entspricht rund 6,3 Millionen Müllwagen voller Plastik, also mehr als fünf Wagen pro Minute.
Allein in Deutschland werden für die Produktion von Plastik fast neun Millionen Tonnen Öl und Gas pro Jahr verbraucht – das zeigt ein Greenpeace-Report, (Juli 2025).
Plastik ist nicht nur Müll, es ist ein direkter Klimakiller. Die Produktion von Plastik verursacht erhebliche Treibhausgasemissionen und heizt damit die Klimakrise maßgeblich an. Von der fossilen Lobby ist kein Klimaschutz zu erwarten. Die ambitionierten Staaten müssen jetzt handeln. Wir fordern, dass Deutschland sich für ein starkes Abkommen einsetzt, das die Produktion deutlich einschränkt.Greenpeace-Plastikexperte Moritz Jäger-Roschko
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- Pressesprecherin Konsumwende, UN Plastics Treaty / UN-Plastikabkommen
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- Moritz Jäger-Roschko
- Experte für Ressourcenschutz und Kreislaufwirtschaft
- moritz.jaeger-roschko@greenpeace.org
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