Hamburg, 11. 7. 25 - Diesen Samstag setzen Greenpeace-Aktive bundesweit in 56 Städten wie Köln, München oder Hamburg ein Zeichen gegen Vermüllung. Am ersten bundesweiten Clean Up Day säubern die Umweltschützer:innen gemeinsam mit hunderten engagierten Bürgern Parks, Grünflächen und öffentliche Plätze von Abfall. Mit der Aufräumaktion unterstreichen sie die Forderung an Bund und Kommunen, Einwegverpackungen zu verbieten und Mehrweglösungen zum Standard zu machen.
Kaffeebecher, Pizzakartons, Take-Away-Schachteln - überall vermüllen Einwegverpackungen unsere Städte. Dagegen wollen wir etwas unternehmen. Aber dauerhaft stoppen kann diese Müllflut nur die Politik. Ein funktionierendes Mehrwegsystem sorgt für deutlich weniger Einwegmüll.Moritz Jäger-Roschko, Kreislaufwirtschaftsexperte bei Greenpeace
Ein Highlight der Aktion: In Köln steht ein 3,5 Meter hoher Mehrweg-Kaffeebecher als Mahnmal gegen die Müllflut. Dort zeigt eine Ausstellung zudem Kunstwerke bekannter Künstler:innen, die Elemente von Plastikmüll in ihre Bilder integriert haben und so die globale Müllproblematik künstlerisch aufgreifen.
Allein in Deutschland werden jährlich rund 5,8 Milliarden Einwegbecher genutzt – meist nur wenige Minuten. Die gesetzliche Mehrwegpflicht zeigt bislang kaum Wirkung: Die Mehrwegquote im Gastrobereich liegt bei unter zwei Prozent.
Was Kommunen bereits heute gegen die Vermüllung tun können, zeigt ein aktuelles Rechtsgutachten. der Anwält:innen Roda Verheyen und Johannes Franke im Auftrag von Greenpeace. Es zeigt: Städte und Gemeinden können eine Verpackungssteuer erheben und die Einnahmen gezielt für den Ausbau von Mehrwegsystemen und die Förderung der Kreislaufwirtschaft einsetzen.
Damit haben Kommunen ein wirksames Instrument in der Hand, um der Müllflut in den Innenstädten entgegenzuwirken und Mehrweg attraktiver zu machen. Die rechtlichen Hürden, die Einnahmen zweckgebunden für Kreislaufwirtschaft einzusetzen, sind deutlich niedriger, als viele bislang dachten.Rechtsanwalt Johannes Franke
Eine klug eingesetzte Verpackungssteuer kombiniert mit einem zentralen Rücknahmesystem kann zum echten Mehrweg-Booster werden. Damit schaffen wir die Grundlage für ein Mehrwegsystem, das für alle kostenlos und leicht zugänglich ist. Genau dafür setzen sich die Menschen ein, die heute ehrenamtlich Müll sammeln und zeigen, wie wichtig ein Wandel weg von Einweg ist.Moritz Jäger-Roschko, Kreislaufwirtschaftsexperte bei Greenpeace
Wir laden Medienvertreter:innen herzlich ein, über die Aktion zu berichten. In 56 Städten erwarten Sie eindrucksvolle Bildmotive, engagierte Teilnehmer:innen und aussagekräftige Statements. Eine Liste der teilnehmenden Städte finden Sie hier.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Moritz Jäger-Roschko, Tel. 0171-6474864 und moritz.jaeger-roschko@greenpeace.org oder Pressesprecherin Eva Boller, Tel. 0151-55685879 und eva.boller@greenpeace.org. Pressestelle: Telefon 040-30618-340, presse@greenpeace.de; www.greenpeace.de. Link zum Rechtsgutachten
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- Pressesprecherin Konsumwende, UN Plastics Treaty / UN-Plastikabkommen
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