Greenpeace: ”Ihr Job, Herr Minister: Tierquälerei und Klimakrise bekämpfen”

Zugespielte Bilder belegen Missstände in der Fleischindustrie

 

Berlin, 15. 5. 2025 - Mit acht über einen Meter großen Fotos von verletzten, erkrankten und toten Schweinen demonstrieren Greenpeace-Aktive heute vor dem Amtssitz des neuen Bundeslandwirtschaftsministers Alois Rainer (CSU). Vor dem Landwirtschaftsministerium fordern sie auf einem knapp zwei Quadratmeter großen Schild: „Ihr Job, Herr Minister: Tierquälerei und Klimakrise bekämpfen”. Greenpeace waren diese Bilder und weiteres Foto- und Filmmaterial aus zehn Schweinemastställen der Haltungsform 2 in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen zugespielt worden. Die dokumentierten Zustände in den Schweineställen belegen systemische Missstände in der Tierhaltung. Damit sich alle Menschen gesund ernähren können und Umwelt, Klima und Tiere geschützt werden, müssen die Tierzahlen sowie der Fleischkonsum bis 2035 mindestens halbiert werden. Nur so erreicht Deutschland seine Klimaschutzziele in der Landwirtschaft.

Wir erwarten von Landwirtschaftsminister Rainer, dass er die massiven Lücken bei Tier- und Klimaschutz erfolgreich schließt. Diese Stallaufnahmen zeigen, wie viel beim Tierschutz in Deutschland zu tun ist. Ställe der Haltungsform 2 sollten auf keinen Fall staatlich gefördert werden. Stephanie Töwe, Greenpeace-Agrarexpertin

 

Tierschutzwidrige Ställe produzieren Schweinefleisch für Edeka

 

Greenpeace hat die Bilder geprüft und ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben. Das kommt zu dem Ergebnis, dass die in diesen zehn Ställen praktizierte Haltungsform 2 verfassungs- und tierschutzwidrig ist. Diese Haltungsform der Initiative Tierwohl geht minimal über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinaus, wie Schweine gehalten werden sollen.

Die Kriterien der Haltungsform 2 ‘Stall plus Platz’ genügen weder den Anforderungen des Tierschutzgesetzes noch den Bedürfnissen der Tiere. Sie führen zu gravierendem Leid in den Ställen, wie die vorliegenden Aufnahmen eindeutig zeigen. Es ist die Pflicht des Gesetzgebers, den Tierschutz in Gesetz und Verordnungen verfassungsgemäß umzusetzen und es nicht dem Handel selbst zu überlassen, Tierwohl zu definieren.   Anja Popp, Rechtsanwältin, Kanzlei Günther

Fünf der zehn dokumentierten Ställe produzieren Schweinefleisch für die Markenfleisch-Programme “Gutfleisch” und “meinLand” von Edeka. Edeka selbst wirbt auf Webseiten mit einigen dieser Höfe für mehr Tierwohl.

Die Aufnahmen zeigen, dass hinter Edekas Qualitätsversprechen oft Tierleid steckt: Fleisch aus tierschutzwidriger Haltung findet sich regelmäßig in den Regalen des größten deutschen Einzelhändlers. Stephanie Töwe, Greenpeace-Agrarexpertin

Greenpeace-Recherchen zeigen: Obwohl Edeka mehr Tierwohl verspricht und sich zu Klimaschutz verpflichtet hat, dominiert bei dem Konzern die Werbung für nicht gekennzeichnetes Fleisch oder für solches aus den zwei schlechtesten Haltungsformen. Aus diesen Gründen werden am Samstag, den 17. Mai, bundesweit in fast 40 Städten Greenpeace-Ehrenamtliche vor Edeka-Filialen demonstrieren.  

 

Achtung Redaktionen: Fotos und Videomaterial finden Sie hier: https://media.greenpeace.org/Detail/27MZIFJV4TQCW.

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