Greenpeace-Stellungnahme zum neuen EU-Sanktionspaket gegen die russische Schattenflotte

Hamburg, 20. Februar 2025 - Die EU hat weitere Sanktionen gegen Russland beschlossen. 73 zusätzliche Schiffe sind auf die bestehende Sanktionsliste gesetzt worden, die Greenpeace vorliegt. Unter den Schiffen befindet sich auch die vor Rügen bei Sassnitz liegende “Eventin”. Der Tanker war Anfang Januar in der Ostsee havariert und liegt seitdem vor der Ostseeinsel. Sobald die Außenminister:innen der EU-Staaten am kommenden Montag die Sanktionen auch offiziell verabschiedet haben, werden 35 der von Greenpeace gelisteten 192 gefährlichsten Rohöltanker von der EU sanktioniert.

Lange war das EU-Sanktionspaket eine Reihe zögerlicher Schritte. Mit der aktuellen Listung von 73 Schiffen ändert sich dies. Die länger werdende Sanktionsliste hat das Potenzial, Russland beim gefährlichen Öltransport in die Schranken zu weisen. Künftig werden hoffentlich weniger schrottreife Tanker wie die ‘Eventin’ durch die Ostsee fahren und die Küsten gefährden. Die Sanktionsliste muss in den kommenden Wochen und Monaten stetig verlängert werden, um das Risiko weiter zu verringern. Thilo Maack, Meeresbiologe von Greenpeace

Anmerkungen: 

Sobald die Sanktionen greifen, darf ein gelistetes Schiff keine europäischen Häfen anlaufen und von europäischen Firmen nicht mehr technisch oder sonstwie versorgt oder unterstützt werden. Dazu gehört auch das Inanspruchnehmen von Schleppern, technischem Material, Lebensmitteln oder Crew.  

Aktuell sind Tanker aus dem russischen Ölhafen Primorsk auf der Ostsee unterwegs. Darunter befindet sich auch die “Jaguar”. Der Öltanker ist 20 Jahre alt, 244 Meter lang und bereits durch risikoreiche Schiff-zu-Schiff-Transfers (STS) von Öl und dem Abschalten seines automatischen Identifizierungssystems aufgefallen. Das Schiff ist nur ein Beispiel für Dutzende weitere gefährliche Tanker, die ebenfalls sanktioniert werden müssen.


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