10 Millionen Neukund:innen mit 29-Euro-Deutschlandticket möglich

Greenpeace-Studie: Günstigeres Ticket entlastet Haushaltskassen und Klima

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Hamburg, 30. 1. 2025 - Mehr als doppelt so viele Menschen würden das Deutschlandticket zum halben Preis (29 statt 58 Euro) kaufen. Das ist das Ergebnis einer umfangreichen Erhebung für Greenpeace. Der bundesweit gültige Fahrschein wurde zum Jahreswechsel von 49 auf 58 Euro erhöht, was laut der Studie zu einem Rückgang der  Abonnent:innen um knapp ein Fünftel führen könnte.

„Die Verkehrswende braucht Rückenwind, keine Preiserhöhungen. Ein erschwingliches Deutschlandticket würde die Geldbeutel entlasten und das Klima schützen. Nach so einem Erfolgsprojekt müssten sich die Parteien die Finger lecken Lena Donat, Verkehrsexpertin von Greenpeace

Lediglich die Grünen und die Linke fordern in ihren Wahlprogrammen eine Preissenkung auf 49 beziehungsweise 9 Euro. Die SPD will bei 58 Euro bleiben, FDP und Union äußern sich nicht zur Zukunft des Tickets.


Zu Beginn des Jahres sind die Lebenshaltungskosten in vielen Bereichen deutlich gestiegen, auch im Bereich Mobilität. Laut der Umfrage von exeo Strategic Consulting im Auftrag von Greenpeace wünscht sich die Mehrheit - unabhängig von Parteipräferenzen -  ein kostengünstigeres Deutschlandticket. Bei einem Preis von 29 Euro würden 24 Millionen Menschen das Ticket erwerben, was einem Anstieg von 72 Prozent im Vergleich zum Deutschlandticket für 49 Euro im Dezember 2024 entspricht (14 Mio. Abonnent:innen). Bei dem aktuellen Preis von 58 Euro wird hingegen erwartet, dass die Anzahl der Abonnent:innen um 18 Prozent auf knapp 12 Millionen sinken wird. Über alle Parteipräferenzen hinweg befürworten über 75 Prozent ein kostenloses Deutschlandticket für Kinder und Jugendliche. Für die Studie wurden 2108 Personen über 18 Jahren zwischen dem 27. und 31. Dezember 2024 in einer repräsentativ angelegten Onlineerhebung bundesweit befragt.


Ein 29-Euro-Ticket wäre auch für Menschen attraktiv, die den ÖPNV bisher selten bis gar nicht genutzt haben, sowie für Kund:innen außerhalb von Großstädten. Die potenziellen 10 Millionen Neukund:innen würden häufiger als aktuelle Besitzer:innen eines Deutschlandtickets ihr Auto für Busse und Bahnen stehen lassen. Dadurch könnten etwa 36 Milliarden Personenkilometer vom Auto auf den ÖPNV verlagert werden – doppelt so viel wie beim 49-Euro-Ticket. Dies würde zu einer jährlichen Einsparung von rund 7 Millionen Tonnen CO2 führen und entsprechende Klima-Folgekosten in Höhe von etwa 6 Milliarden Euro pro Jahr reduzieren. Eine mögliche Einnahmelücke durch den niedrigeren Ticketpreis würde somit mehr als ausgeglichen. Ein Deutschlandticket für 29 Euro könnte zudem den Pkw-Bestand in Deutschland erheblich reduzieren - um über 1,4 Millionen Fahrzeuge.


Der aktuelle Preis des Deutschlandtickets von 58 Euro stellt insbesondere für Familien ein Problem dar: Laut einer Greenpeace-Berechnung von Dezember 2024 ist der Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn für einen vierköpfigen Haushalt mit dem 58-Euro-Ticket inzwischen ein Minusgeschäft.


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