Greenpeace-Aktive protestieren mit Radl-Rundfahrt am Landtag gegen Klima-Wortbruch der Staatsregierung
CSU und Freie Wähler wollen Klimaziel 2040 kippen, Landtag zitiert Minister Aiwanger vor den Ausschuss
München, 23. 1. 2025 - Mit einer Radlfahrt rund ums Maximilianeum in München protestieren Aktivist:innen von Greenpeace Bayern gegen den Geheimbeschluss der Staatsregierung, das Klimaschutzgesetz zu kippen. Der zuständige Energieminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) steht gleichzeitig im Wirtschaftsausschuss des Landtags erstmals Rede und Antwort. Das Radl zieht ein 1,50 mal 2 Meter großes Plakat mit dem Schriftzug “Klimaland Bayern 2040” und der Aufforderung “Wort halten!”.
Wir fordern die Staatsregierung auf, zu ihrem Wort zu stehen und am Klimaziel festzuhalten. Bürger:innen, Kommunen und Unternehmen müssen sich gerade in unsicheren Zeiten wie diesen auf das Wort der Regierung verlassen können. Ministerpräsident Söder agiert planlos, seine ständigen abrupten Meinungsänderungen führen zu großer Verunsicherung.Saskia Reinbeck, Klimaschutzexpertin Greenpeace Bayern
Das Kabinett hatte am 11. November 2024 beschlossen, das Klimaschutzgesetz zu kippen. Seit dem 1. Januar 2023 schreibt das Gesetz vor, dass Bayern bis spätestens 2040 klimaneutral sein muss. Die Staatsregierung informierte die Öffentlichkeit und den Landtag nicht über ihren Beschluss. Der Plan wurde bekannt, als Energieminister Hubert Aiwanger im Januar 2025 auf einer Parteiveranstaltung die Absprachen enthüllte. Er kündigte an, keine zeitliche Zielmarke mehr für die Klimaneutralität des Freistaats festlegen zu wollen. Ministerpräsident Söder spricht sich für das Jahr 2045 aus.
Das Ziel 2040 ist wichtig, um unseren Beitrag zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen zu leisten und Bayern zum Vorreiter im Wettbewerb um grüne Zukunftstechnologien zu machen. Die Regierung Söder kann Maßnahmen ergreifen, damit Bayern das Klimaziel 2040 noch erreicht. Ein Gutachten aus dem vergangenen Jahr zeigt, was dafür nötig ist. Deshalb fordern wir den Ministerpräsidenten und seinen Stellvertreter Aiwanger auf: Machen Sie Ihre Arbeit!Saskia Reinbeck, Klimaschutzexpertin Greenpeace Bayern
Greenpeace Bayern erinnert mit der Aktion an die Ankündigungen von Markus Söder: Im Juli 2021 stellte er seine Regierungserklärung unter die Überschrift „Klimaland Bayern“ und forderte „mehr Klimaschutz“. Damit leitete er die Gesetzgebung fürs Klimaziel 2040 ein. Nun droht das damals “selbsternannte Premiumland für Klimaschutz” hinter andere Bundesländer wie Baden-Württemberg zurückzufallen.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Saskia Reinbeck, Tel. 0175-5946 316 oder saskia.reinbeck@greenpeace.org, und Pressesprecher Georg Thanscheidt, Tel. 0171-530 3156 oder georg.thanscheidt@greenpeace.org. Bilder finden Sie ab etwa 12 Uhr unter diesem Link.
Greenpeace-Pressestelle: Tel. 040/30618-340,
presse@greenpeace.de, presseportal.greenpeace.de, www.greenpeace.de,
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Georg Thanscheidt
- Pressesprecher Landesbüro Bayern
- georg.thanscheidt@greenpeace.org
- 0171-5303156
-
- Saskia Reinbeck
- Expertin für Energie- und Verkehrswende Landesbüro Bayern
- saskia.reinbeck@greenpeace.org
- 0175-5946316
Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace-Stellungnahme zum CSU-Wahlprogramm
Die CSU will die Pendlerpauschale erhöhen. Dafür hat sie sich in ihrem Programm für die Bundestagswahl 2024 ausgesprochen. Ein Vorschlag, der klimaschädlichen Autoverkehr bevorzugt und soziale Ungl...
35.000 Unterschriften gegen Gasbohrungen in Bayern
Knapp 35.000 Menschen haben eine gemeinsame Petition von Greenpeace Bayern, BUND Naturschutz und Fridays for Future gegen die Ausbeutung von Gas in Reichling und Holzkirchen unterschrieben. Saskia ...
Greenpeace-Stellungnahme zu Bayerns Abkehr vom Klimaziel 2040
Bayern strebt nicht mehr an, bis im Jahr 2040 klimaneutral zu sein. Das geht aus einem Kabinettsbeschluss hervor, der bereits im November 2024 von CSU und Freien Wählern gefasst wurde. Ein "absolut...
Greenpeace-Aktivist:innen protestieren mit brennendem CO2-Zeichen gegen Gasbohrungen in Bayern
Mit einem brennenden CO2-Zeichen haben Greenpeace-Aktivist:innen am Ort der geplanten Gas-Bohrung in Reichling (Oberbayern) gegen die geplante Ausbeutung fossiler Energien und die dadurch herbeigef...