Rügen, 10. 1. 25 - Vor der Küste Rügens treibt ein havarierter Tanker der russischen Schattenflotte. Das Schiff hat 99.000 Tonnen Rohöl geladen und war auf dem Weg nach Ägypten. In der Vergangenheit ist die Eventin bereits mehrfach negativ aufgefallen. Das Schiff absolvierte besonders gefährliche Schiff-zu-Schiff-Transporte von Öl und es wurden technische Mängel registriert. Deshalb steht das Schiff auf einer Liste der von Greenpeace identifizierten 192 gefährlichsten Rohöltankern. Das Havariekommando meldet inzwischen, dass die Eventin mit einem Schlepper gesichert sei und abgeschleppt würde. Es kommentiert Thilo Maack, Meeresbiologe bei Greenpeace:
Die Eventin ist nur das jüngste Beispiel dafür, wie die Schiffe der russischen Schattenflotte tagtäglich die Ostseeküste bedrohen. Das jüngste Sanktionspaket der EU ist ein wichtiger Schritt, aber es reicht längst nicht, um die Ostsee zu schützen. Jeden Tag fahren schrottreife Tanker von den russischen Ölhäfen Primorsk und Ust-Luga Richtung Südwesten. Schon in ein paar Tagen passieren mit der Ursus Maritimus und der Garasan zwei weitere etwa 20 Jahre alte, aus Russland kommende Öltanker die deutsche Küste. Was heute mit der Eventin passiert ist, kann sich jederzeit wiederholen. Wir fordern die EU auf, auf Basis der Greenpeace-Liste der gefährlichsten Öltanker weitere, dringend notwendige Sanktionen zu beschließen. Ein Ölunfall in der Ostsee wäre eine Katastrophe für die hier lebenden Meeressäuger, Seevögel sowie weitere Arten und würde ihren Lebensraum stark gefährden. Erst kürzlich starben mehr als 40 streng geschützte Kegelrobben an der Küste von Mecklenburg-Vorpommern. Es gilt nun, das bereits massiv angeschlagene Ökosystem der Ostsee zu schützen und weitere Katastrophen zu verhindern.Thilo Maack, Meeresbiologe bei Greenpeace
Für Rückfragen erreichen Sie Thilo Maack mobil 0171-8780841 oder per Mail thilo.maack@greenpeace.org
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