Hamburg, 10. 1. 25 - Die CDU stellt sich gegen den europäischen Beschluss, ab dem Jahr 2035 keine Neuwagen mit Verbrennungsmotor mehr zuzulassen. Ein entsprechendes Positionspapier (“Agenda 2030”) will der Bundesvorstand der CDU auf der heutigen Klausurtagung in Hamburg beschließen. Auch das System der schrittweise sauberer werdenden europäischen CO2-Flottengrenzwerte will die CDU grundlegend überarbeiten, um angebliche “Doppelbelastungen von Herstellern und Kunden durch die Flottenregulierung und den EU-Emissionshandel” zu verhindern. Greenpeace-Mobilitätsexpertin Marion Tiemann sieht darin eine irritierende Verkennung der Zusammenhänge sowie eine gefährliche Verunsicherung für Industrie und Konsument:innen, die den Klimaschutz bremst und die Branche international zurückwirft:
Der deutschen Autoindustrie geht es schlecht, weil sie den Umstieg aufs E-Auto in entscheidenden Märkten verschlafen hat. Der Beschluss der CDU wird die Probleme der Herstellern weiter verschlimmern. Die Partei handelt populistisch und schielt auf Wählerinnen und Wähler am rechten Rand. Die CDU zeigt sich damit wirtschaftspolitisch kurzsichtig. Ihre Vorschläge senken weder die Kosten für Menschen, die auf das Auto angewiesen sind, noch helfen sie dem Klima. Je mehr Zeit die Autohersteller beim Bau bezahlbarer E-Autos vertrödeln dürfen, umso mehr Menschen sind gezwungen, sich heute noch einen Verbrenner zu kaufen, der schon morgen mit immer teurerem Sprit betankt werden muss.Marion Tiemann, Greenpeace-Mobilitätsexpertin
Zukunftsfähige Wirtschafts- und Klimapolitik belohnt Unternehmen, die sich auf den Abschied von fossilen Energien einstellen und saubere Alternativen anbieten. Meint die CDU ihren ‘Wieder nach vorn’-Slogan ernst, dann sollte sie alles dafür tun, den Umstieg vom Verbrenner auf klimaschonende E-Autos bezahlbar zu machen, statt ihn weiter auszubremsen.Marion Tiemann, Greenpeace-Mobilitätsexpertin
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Marion Tieman
- Expertin für Verkehrswende
- marion.tiemann@greenpeace.org
- 0151-27067374
-
- Gregor Kessler
- Pressesprecher Mobilität
- gregor.kessler@greenpeace.org
- 0151-72702918
Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace zu Markus Söders heutigem Autogipfel
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat am 2.12.2024 zum Autogipfel nach München geladen. Seine Vorschläge sind allerdings eher eine ökonomische und ökologische Rolle rückwärts, kritisiert Green...
Greenpeace-Datenanalyse: Großer Teil der Privatjetflüge nicht beruflich, sondern zum Vergnügen
Ein große Zahl besonders klimaschädlicher Privatjetflüge findet nicht beruflich sondern zum Vergnügen statt, zeigt eine Datenanalyse im Auftrag von Greenpeace Mittel- und Osteuropa.
Verschobene CO2-Grenzwerte würden Europas Autofahrenden 100 Milliarden Euro höhere Tankkosten aufbürden
Die von der Autolobby und Politikern der FDP und Union geforderte Verschiebung der EU-Flottengrenzwerte würde Autofahrende in Europa mit etwa 100 Milliarden Euro an zusätzlichen Tankkosten belasten.
Greenpeace zur Preiserhöhung beim Deutschlandticket
Das Deutschlandticket soll ab dem kommenden Jahr 9 Euro teurer werden und dann 58 Euro pro Monat kosten.