Kyjiw, 9. 1. 2025 - Ein großes Wohngebäude in der Stadt Trostjanez, nahe der russischen Grenze im Nordosten der Ukraine, wird künftig durch die Unterstützung von Greenpeace Deutschland, Green Planet Energy und der Umweltstiftung Greenpeace mit Wärme aus erneuerbaren Energien versorgt. Dass das Projekt Erdwärme für solche Gebäude nutzt, ist neu für die Ukraine. Nach der Renovierung werden insgesamt 60 Wohnungen für rund 150 Menschen mit zwei großen Wärmepumpen und Solarpanelen versorgt. Das Gebäude wurde zu Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine schwer beschädigt.
Dieses wegweisende Modellprojekt zeigt den Willen der Stadt Trostjanez, aus dem russischen Angriffskrieg gestärkt und zukunftsfähig hervorzugehen. Es ist ein weiteres Signal an Europa, dass viele Ukrainerinnen und Ukrainer gewillt sind, auf Zukunftstechnologien zu setzen.Andree Böhling, Projektleiter von Greenpeace
Die finanzielle Unterstützung wurde auch durch die Kund:innen der Ökostromgenossenschaft Green Planet Energy ermöglicht. Sie können sich für einen Tarif entscheiden, der mit einem zusätzlichen Cent pro Kilowattstunde Solarprojekte wie dieses fördert.
Die Ukraine befindet sich in diesem Winter besonders im Osten des Landes in einer schweren Energiekrise. Der Förderanteil trägt zu einer sicheren und sauberen Energieversorgung der Menschen in Trostjanez bei.Nils Müller, Vorstand von Green Planet Energy
Die Wärmetechnik für den Wohnblock wird bis zum Frühjahr 2025 installiert. Eine Luft-Wasser-basierte Wärmepumpe versorgt das Gebäude mit 38 Kilowatt Leistung, eine Grundwasser-Wärmepumpe mit 80 Kilowatt. Eine Solar-PV-Anlage liefert 10 Kilowatt Spitzenleistung. Die Umsetzung des Wärmekonzeptes für die 60 Wohneinheiten wird voraussichtlich 218.000 Euro kosten, die gemeinsam von Green Planet Energy (100.000 Euro), der Umweltstiftung Greenpeace (60.000 Euro) und von Greenpeace Deutschland (58.000 Euro) finanziert wurden.
Greenpeace unterstützt die Stadt Trostjanez seit Beginn des vergangenen Jahres auf ihrem Weg zu einer Modellstadt für den ökologischen Wiederaufbau und zu einer grünen Energieversorgung. Dieses Pilotprojekt soll dabei helfen, Wege und Finanzierungsmodelle zu entwickeln, um zukünftig alle 113 Wohnblöcke der Stadt und längerfristig auch die des Landes auf nachhaltige Anlagen wie Wärmepumpen und Solarenergie umzustellen. Das ist angesichts der systematischen russischen Angriffe auf die Energie-Infrastruktur von großer Bedeutung für die Menschen des Landes.
Wir verfolgen den Ansatz, dass unsere Bürgerinnen und Bürger eine bessere und lebenswerte Stadt nach ihrem Wiederaufbau vorfinden. Gelder für den Wiederaufbau aus Europa müssen in die Zukunft und nicht in rückständige Technologien wie fossiles Gas investiert werden.Yuriy Bova, Bürgermeister der Stadt Trostjanez
Ein englischsprachiges Factsheet zum Thema finden sie hier.
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