Greenpeace-Aktivist:innen protestieren mit brennendem CO2-Zeichen gegen Gasbohrungen in Bayern

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Demonstration am Ort der ersten geplanten Bohrung im oberbayerischen Reichling

Reichling, 11. 12. 2024 – Gegen die geplante Gasbohrung in Bayern protestieren heute 10 Greenpeace-Aktivist:innen im oberbayerischen Reichling. Sie haben ein  brennendes, drei Meter hohes CO2-Zeichen in den frühen Morgenstunden neben der Bohrstelle aufgebaut. Auf Transparenten fordern sie “Stoppt  Gasbohrungen in Bayern” und “Kein neues Gas”. In Reichling will eine kanadisch-deutsche Firma Anfang 2025  nach klimaschädlichem Erdgas in mehr als 3000 Meter Tiefe bohren. Die Suche nach Erdgas hat der zuständige bayerische Wirtschaftsminister Huber Aiwanger  (Freie Wähler) erlaubt, das ihm unterstellte Bergamt Südbayern hat die Probebohrung genehmigt.

Angesichts der immer weiter voranschreitenden Klimakrise ist es unverantwortlich, heute noch die Ausbeutung neuer Gasvorkommen zu genehmige. Jede neue Bohrung bedeutet, dass wir zusätzliches fossiles Gas verbrennen und CO2 in die Atmosphäre blasen. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger kann das verhindern, aber er verschließt die Augen vor den Gefahren der Erderhitzung. Saskia Reinbeck, Energie-Expertin Greenpeace Bayern

Die Ausbeutung von Gasvorkommen schadet dem Klima doppelt: Beim Verbrennen wird CO2 freigesetzt, was  die Erderhitzung weiter vorantreibt. Und bei der Förderung entweicht Methan, welches das Klima  noch stärker schädigt als CO2. 

Hubert Aiwanger fesselt den Freistaat weiter an fossile Energien

Greenpeace Bayern und Bund Naturschutz hatten Ende Oktober mit einem Rechtsgutachten die Aussage Hubert Aiwangers, er könne Gas-Bohrungen in Bayern aufgrund bundesrechtlicher Bestimmungen nicht verhindern, widerlegt. Aiwanger ist Gas-Unternehmen wie der kanadischen Firma MCF und ihren Tochterunternehmen Genexo Gas und Genexco, die zwischen Lech und Ammersee zahlreiche Erdgasbohrungen planen, 2022 weit entgegengekommen. So verzichtet der Freistaat anders als andere Bundesländer vollständig auf eine sogenannte Förderabgabe - das kommt einer indirekten Subventionierung in Millionenhöhe gleich. Gleichzeitig fesselt die weitere Ausbeutung von Erdgas Bayern und Deutschland über Jahrzehnte an fossiles Gas und verzögert die Energiewende.

Bayern muss Windkraft und Wärmepumpen deutlich schneller ausbauen und den bevorstehenden Ausstieg aus der Gasversorgung verantwortungsvoll und sozial verträglich  gestalten. Stattdessen klammert sich Minister Aiwanger an Energieträger aus den 50er und 60er Jahren. Diese rückwärtsgewandte Energiepolitik schadet uns allen und setzt die Zukunft jüngerer Generationen aufs Spiel. Saskia Reinbeck, Energie-Expertin Greenpeace Bayern

Am Freitag, dem 13. Dezember, findet ab 18 Uhr in Reichling eine  Kundgebung gegen die geplante Gas-Bohrung in Reichling und mögliche Bohrungen in der Ammersee-Region statt. Zu dem “Lichterspaziergang” vom Reichlinger Rathaus zur Bohrstelle rufen Greenpeace Bayern, Bund Naturschutz in Bayern, Fridays for Future Bayern und die örtlichen “Koa Gas"-Initiativen in Reichling und Dießen auf.

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