Stellungnahme zur nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie

Hamburg, 13. November 2024 - Im Entwurf der nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie fehlt das verbindliche Ziel, den Verbrauch von Primärrohstoffen zu senken. Eine entsprechende Passage wurde gestrichen im finalen Entwurf, der Montag in die Ressortabstimmung ging und am 4. Dezember im Kabinett verabschiedet werden soll. Die Strategie wurde in einem umfassenden Dialogprozess von Vertreter:innen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft ausgearbeitet. Sie war ein zentrales Vorhaben der Ampel-Koalition, die Reduzierung des Ressourcenverbrauchs ist Teil des Koalitionsvertrages. Es kommentiert Moritz Jäger-Roschko, Experte für Ressourcenschutz und Kreislaufwirtschaft bei Greenpeace Deutschland:

 

Diese Strategie ist elementar, um die Kreislaufwirtschaft in Deutschland weiterzuentwickeln. Der übermäßige Verbrauch von Ressourcen, auch in Deutschland, befeuert den Klimawandel, beschleunigt das Artensterben und vergrößert Umweltzerstörung. Um diese Probleme zu bekämpfen, muss der Verbrauch von Ressourcen wie Zement, Plastik oder seltenen Erden in den nächsten Jahren deutlich sinken. Wenn jetzt gerade dieser zentrale Punkt aus der Strategie gestrichen werden soll, dann wird die Strategie ein zahnloser Tiger. Unverbindliche Orientierungen, wie in der aktuellen Fassung, sparen keine Ressourcen. Das gelingt nur mit klaren Zielen und verlässlichen Rahmenbedingungen. Wenn die Regierung noch handlungsfähig ist, wie Verbraucherministerin Steffi Lemke sagt, dann kann sie das jetzt unter Beweis stellen, indem sie sich aktiv für die von ihrem Ministerium vorgeschlagenen Ressourcenschutzziele einsetzt. Moritz Jäger-Roschko, Greenpeace-Experte für Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschutz

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