Berlin, 8. 10. 2024 – Gegen Norwegens Tiefseebergbaupläne in der Arktis protestieren heute 36 junge Greenpeace-Aktivist:innen vor der norwegischen Botschaft in Berlin. Im Dunkeln platzieren sich die Protestierenden als ein großer Schwarm Kraken mit leuchtenden Tentakeln vor dem Gebäude. Die tanzenden Meerestiere symbolisieren eine besondere Art der Dumbo-Oktopusse, die vor allem in der arktischen Tiefsee leben. Zusätzlich fordern die Jugendlichen mit Bannern “No(r)way: Reichtum liegt nicht in der Gier, lasst die Tiefsee friedlich hier”. Bei der Aktion übergibt die Greenpeace-Jugend den heute veröffentlichten Report „Glücksspiel mit der Tiefsee - Wer auf den Abbau der Arktis wettet“ zusammen mit einer großen Kobaltkruste, die aus Pappmaché nachgebildet wurde.
Der Greenpeace-Report zeigt auf, wie Norwegen im Schnellverfahren die Weichen für Bergbauunternehmen und Investoren gestellt hat, ungeachtet jeglicher internationalen Kritik und trotz aller wissenschaftlichen Warnungen. So sollen bereits im ersten Halbjahr 2025 die Abbaulizenzen für Tiefseebergbau zwischen Spitzbergen und Island vergeben werden.
Norwegen setzt alles auf eine Karte, um als erstes Land mit dem kommerziellem Tiefseebergbau zu starten. Firmen, die teilweise seit Jahrzehnten in der Öl- und Gasförderung tätig sind, wollen nun noch tiefer in die Ozeane eindringen. Ein einzigartiger Lebensraum, der über Jahrtausende entstanden ist, wird in wenigen Jahren verzockt und zerstört. Greenpeace fordert die norwegische Regierung auf, Investitionen in den Tiefseebergbau sofort zu stoppen.Daniela von Schaper, Greenpeace-Meeresexpertin
Wettrennen um die Bodenschätze in der Arktis ist in vollem Gange
Mineralien wie Kobalt, Kupfer, Mangan und Nickel sollen am Meeresboden mit schweren Spezialmaschinen in einer Tiefe von bis zu 4.000 Metern abgebaut werden. Der Greenpeace-Report beleuchtet die Unternehmen, die bereits hohe Summen in den neuen Industriezweig investiert haben, darunter Loke Marine Minerals AS, Adepth Minerals AS, Green Minerals AS.
„Das Pokern um die Tiefsee ist hochriskant. Der Raubbau am Meeresboden verursacht massive Schäden für die dort lebenden Tiere und ihre Lebensräume. Viele Arten würden vernichtet, noch bevor wir sie entdecken können. Die Profitgier der Bergbauindustrie nach Rohstoffen ist verantwortungslos. Die Tiefsee ist kein Industriegebiet.Annika Böhme von der Greenpeace-Jugend.
Statt die Zerstörung der Tiefsee in Kauf zu nehmen, sollte Norwegen in die Umsetzung einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft investieren. Mit neuen Technologien können bereits vorhandene Ressourcen recycelt und wiederverwendet werden. Die Erschließung neuer Rohstoffquellen auf Kosten der Natur ist der falsche Weg für eine saubere Energiewende.
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- Birgit Hilmer
- Pressesprecherin Meeresschutz, Tiefseebergbau
- birgit.hilmer@greenpeace.org
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- Daniela von Schaper
- Expertin für Meere
- daniela.herrmann@greenpeace.org
- 0151-56636850
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