Greenpeace-Stellungnahme zu der von Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) geforderten Überprüfung der CO2-Flottenziele
Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat von der EU eine Überprüfung der CO2-Flottenziele für die Auto- und Nutzfahrzeugindustrie gefordert. Er unterstütze damit die Forderung der Branche, die Überprüfung der CO2-Ziele auf 2025 vorzuziehen. Marion Tiemann, Verkehrsexpertin von Greenpeace, sieht keine Notwendigkeit für eine Entschärfung der europäischen Abgasnorm für CO2 ab 2025:
“Herr Wissing verwechselt erneut seine Rolle als gewählter Volksvertreter mit der eines Verbrenner-Lobbyisten. Auch wenn die Autohersteller ein anderes Bild zeichnen: Sie können die europäischen Klimaziele erreichen, wenn sie zum Beispiel Abstand von spritschluckenden SUVs nehmen, ressourcensparende Modelle auf den Markt bringen oder schlicht die Preise für ihre Elektroautos senken.
Die jüngste Unterstützung von Wissing für die Forderungen des Verbands der deutschen Autoindustrie sollte insbesondere Autofahrende beunruhigen, da sie dafür den Preis zahlen werden: Werden die Ziele abgeschwächt, verlieren Hersteller den Anreiz, Elektroautos im nächsten Jahr vergünstigt anzubieten. Das verteuert den Umstieg auf klimafreundliche Antriebe. Ab 2027 tritt zudem der europäische Emissionshandel in Kraft, was zu erheblichen Preiserhöhungen bei Treibstoffen führen wird. Wissings Bremsmanöver beim europäischen Klimaschutz ist gefährlich, weil es unsere Gesellschaft weiter spalten wird: In die wenigen, für die Mobilität bezahlbar ist und die vielen, für die sie schwer finanzierbar wird.”
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Simone Miller
- Pressesprecherin Mobilität
- simone.miller@greenpeace.org
- 0171-8706647
-
- Marion Tieman
- Expertin für Verkehrswende
- marion.tiemann@greenpeace.org
- 0151-27067374
Verwandte Themen
Verwandte Veröffentlichungen
Greenpeace zur Zukunft des Deutschlandtickets
Mit CSU-Chef Markus Söder stellt heute ein weiterer Unions-Politiker die Zukunft des zuletzt von 13 Millionen Menschen genutzten Deutschlandtickets in Frage.
Greenpeace zum Wirtschaftsgipfel bei Olaf Scholz
Martin Kaiser, Geschäftsführender Vorstand von Greenpeace Deutschland, kommentiert das Treffen des Bundeskanzlers mit Wirtschaftsvertreter:innen, unter anderen von Volkswagen.
Greenpeace zur neuen Basisprognose des Verkehrsministeriums
Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) rechtfertigt mit der heute vorgestellten Basisprognose den weiteren Neu- und Ausbau des deutschen Straßennetzes.
Greenpeace zur Länder-Forderung eines Infrastrukturfonds
Zur Sanierung der Verkehrsinfrastruktur schlagen die Verkehrsminister:innen der Länder eine langfristige und gesicherte Finanzierung durch einen Infrastrukturfonds vor.
Greenpeace-Recherche: Die Netzwerke der mächtigen deutschen Straßenbaulobby
Greenpeace deckt in seinem neuen Bericht "Asphalt statt Alternativen" die Verflechtungen von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in der deutschen Straßenbaulobby auf, die massiv vom umstrittenen A...