Dormagen, 18. 9. 2024 – Der Rhein zwischen Köln und Düsseldorf wird offenbar durch den Chemiepark Dormagen zusätzlich mit Mikroplastik verschmutzt, wie neue Messungen von Greenpeace zeigen. Die Ergebnisse der zweitägigen Recherche und Probenahme deuten zudem auf eine Zunahme der Verschmutzung in den vergangenen Jahren hin. Die Umweltschützer:innen haben in zwei Wasserproben flussaufwärts des Chemieparks durchschnittlich 1,1 Mikroplastikpartikel pro Kubikmeter Wasser gefunden. Flussabwärts des Chemieparks waren es bis zu 1,7 Partikel pro Kubikmeter (https://t1p.de/8og6g). Die Partikel stammen somit höchstwahrscheinlich aus industriellen Produktionsabläufen. Stellenweise war die Verschmutzung rund doppelt so hoch wie 2020, als Greenpeace erstmals einen Report über die Belastung des Rheins mit Mikroplastik veröffentlichte (https://act.gp/2ORg767). Das Landesamt für Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz hat die Ergebnisse von 2020 zwischenzeitlich bestätigt, gegen die Verursacher jedoch nichts unternommen.
Es ist besorgniserregend, dass sich die Belastung vermutlich sogar verschlimmert hat und sich Partikelarten finden lassen, die uns bisher unbekannt waren. Das NRW-Umweltministerium muss endlich feststellen, woher die Mikroplastikpartikel im Rhein stammen und die Verschmutzung beenden.Julios Kontchou, Ökotoxikologe von Greenpeace
Erstmals hat Greenpeace bei den aktuellen Stichproben jetzt auch linsenförmige Plastikpartikel mit weniger als 0,5 Millimeter Durchmesser gefunden, die nicht zuzuordnen sind. Im Durchschnitt fanden sich 0,11 Partikel pro Kubikmeter. Das Ergebnis lässt vermuten, dass es sich um Rückstände aus einer industriellen Produktion handelt. Unter der Annahme, dass die Konzentrationen an Mikroplastikpartikeln an den gemessenen Stellen über den Tagesverlauf und aufgrund der Durchmischung durch die starke Strömung des Rheins annähernd gleich bleiben, beträgt die tägliche Fracht Richtung Nordsee rechnerisch 258 Millionen Partikel. Mikroplastik ist gefährlich für die Gesundheit von Tieren und Menschen. Chemikalien können an den Kunststoffpartikeln anhaften und dann von Wasserorganismen, wie Plankton, Muscheln oder kleinen Fischen, bei der Nahrungssuche aufgenommen werden. In früheren Studien hat Greenpeace gezeigt, dass sich Plastikpartikel inzwischen in Austern und Miesmuscheln sowie im Verdauungstrakt von Heringen finden lassen (https://act.gp/2Qpibzu).
Über Greenpeace e.V.
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Kontaktdaten
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- Julios Armand Kontchou
- Experte für Ökotoxikologe
- julios.kontchou@greenpeace.org
- 0151-10645501
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- Björn Jettka
- Pressesprecher Wetter-Extreme, Fischsterben, Schattenflotte
- bjoern.jettka@greenpeace.org
- 0171-8780778
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