Hamburg, 28.08.2024 – Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat heute seinen Erntebericht für die laufende Saison vorgestellt, der infolge von Wetterextremen deutlich geringere Erträge ausweist. Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Matthias Lambrecht fordert von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir mehr Einsatz für Klimaanpassungen in der Landwirtschaft, statt erneut vor der Agrarlobby einzuknicken, die klimabedingten Ertragseinbrüchen mit mehr Chemie und Gülle auf den Äckern begegnen will:
Die Klimakrise mit Starkregen und Extremtemperaturen schmälert die Ernten, bedroht bäuerliche Existenzen und gefährdet unsere sichere Lebensmittelversorgung. Doch wer klimabedingten Ernteausfällen mit noch mehr Pestiziden und Überdüngung begegnen will, dient den Interessen der Agrarindustrie. Diese will selbst aus der Klimakrise ein Geschäftsmodell machen.Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Matthias Lambrecht
Eine derart kurzsichtige Ertragsorientierung beschleunigt Naturzerstörung und Artensterben. Das ist nicht nur zynisch, sondern gefährlich. Denn der Verlust der biologischen Vielfalt trifft wiederum zuerst Bäuerinnen und Bauern. Der Minister für Landwirtschaft und Ernährung muss seinen Ankündigungen von mehr Klimaschutz jetzt auch Taten folgen lassen, um unsere natürlichen Lebensgrundlagen und damit unseren Wohlstand zu bewahren. Dazu sollte eine Landwirtschaft gezielt gefördert werden, die widerstandsfähiger gegenüber Wetterextremen ist, etwa indem sie die Böden schonender bearbeitet oder vielfältiger bepflanzt, und beim Klimaschutz mit deutlichem Emissionsabbau vorangeht.Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Matthias Lambrecht
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Matthias Lambrecht
- Experte für Agrarwende
- matthias.lambrecht@greenpeace.org
- 0151-42433135
-
- Kristina Oberhäuser
- Pressesprecherin Agrarwende
- kristina.oberhaeuser@greenpeace.org
- 0171-7099104
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/240739-greenpeace-stellungnahme-zum-heute-vom-bmel-vorgestellten-erntebericht-2024Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Stellungnahme zum Vorschlag von Olaf Scholz, die Mehrwertsteuer für Lebensmittel zu senken
Olaf Scholz will den Mehrwertsteuersatz auf Lebensmittel von sieben auf fünf Prozent abzusenken. Greenpeace begrüßt den Vorschlag und fordert eine generationenübergreifend klimagerechte Mehrwertste...
Klimakrise: Greenpeace-Aktive protestieren gegen Methanemissionen aus Fleisch- und Milchindustrie
Auf die besondere Verantwortung der Fleisch- und Milchindustrie in der Klimakrise machen Aktivist:innen von Greenpeace heute bei der Unternehmensgruppe Theo Müller aufmerksam. Mit hohen Milchtüten,...
Greenpeace-Molkerei-Ranking: Weidemilch bleibt Nischenprodukt
Die zweite Molkerei-Abfrage von Greenpeace zeigt, dass die Molkereien weiter hauptsächlich Milch verarbeiten, die von Kühen stammt, die das ganze Jahr im Stall stehen.
Supermarkt-Check von Greenpeace: Kleine Fortschritte auf dem Weg zu Fleisch aus besserer Haltung
Die großen Lebensmittelhändler haben den Anteil an Billigfleisch in ihrem Sortiment schneller als im Vorjahr reduziert. Dennoch macht Fleisch aus den schlechtesten Haltungsformen 1 und 2 trotz des ...