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Bäume statt Bohrturm! Greenpeace-Aktivist:innen bepflanzen Bohrplatz in Reichling

München, 8.8.2024 - Aus Protest gegen eine geplante Erdgasbohrung im oberbayerischen Reichling (Landkreis Landsberg am Lech) haben 17 Aktivist:innen von Greenpeace Bayern  auf dem für die Bohrung vorgesehenen Areal zehn Bäume gepflanzt. Sie entrollten Transparente mit einem durchgestrichenen Bohrturm und dem Slogan „Kein neues Gas“. Die Firma Genexco Gas will das Grundstück nach ersten Fällungen im vergangenen Jahr komplett roden und im September einen 40 Meter hohen Bohrturm errichten. Das Bergamt Südbayern, das dem bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger unterstellt ist, hat dies genehmigt.

Die Erdgas-Bohrung soll trotz der immer schneller voranschreitenden Erderhitzung und gegen den Willen der Menschen vor Ort durchgedrückt werden. Das ist absolut unverantwortlich. Wir fordern Wirtschaftsminister Aiwanger auf, dieses natur- und klimaschädliche Vorhaben sofort zu stoppen! Saskia Reinbeck, Energie-Expertin Greenpeace Bayern

Genexco Gas, eine Firma aus dem Ruhrgebiet, an der der kanadische Rohstoff-Investor MCF beteiligt ist, vermutet in Reichling in 3000 Meter Tiefe bis zu 500 Millionen Kubikmeter Erdgas. Das entspricht rund 4 Prozent des jährlichen Erdgasverbrauchs von Bayern. Der Bohrplatz liegt 150 Meter von einem europäischen Schutzgebiet für Tiere und Pflanzen entfernt und in der Nähe der Trinkwasserquellen der Gemeinde. Gemeinderat und CSU-Landrat haben  sich gegen die Bohrung ausgesprochen. Mitglieder der "Bürgerinitiative Reichling Ludenhausen - gegen die Ausbeutung unserer Heimat" erwägen rechtliche Schritte gegen den Bescheid des Bergamts.

Die Aktivist:innen pflanzten heimische sogenannte Pioniergehölze, die den Ausgangspunkt für einen naturnahen, widerstandsfähigen Laubmischwald bilden können.

Bäume statt Bohrturm, ein richtiger Wald statt klimaschädliches Gas. Minister Aiwanger muss endlich verstehen, dass wir keine Erdgasquellen mehr anzapfen dürfen - weder hier noch sonstwo! Bayern will bis 2040 klimaneutral werden. Dafür muss der Freistaat den Erdgasverbrauch in den kommenden Jahren deutlich reduzieren, anstatt neue Abhängigkeiten zu schaffen. Was wir brauchen, ist ein schnellerer Ausbau erneuerbarer Energien aus Wind, Sonne und Geothermie. Saskia Reinbeck, Energie-Expertin Greenpeace Bayern

Der kanadische Mutterkonzern MCF plant in den nächsten Jahren in der Region westlich des Ammersees nach eigenen Angaben bis zu zehn weitere Gasbohrungen, falls sich lohnende Vorkommen ergeben. 

Achtung Redaktionen:  Rückfragen bitte an Saskia Reinbeck, Tel. 0175-5946316 und saskia.reinbeck@greenpeace.org. Fotos und ein Video der Bepflanzung finden Sie demnächst hier.

Greenpeace-Pressestelle: Tel. 040/30618-340,presse@greenpeace.de, presseportal.greenpeace.de, www.greenpeace.de




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