Greenpeace-Stellungnahme zu der anstehenden Generalversammlung der ISA

Kingston, Jamaika, 26. Juli 2024 – Die ISA steht bei ihrer nächste Woche beginnenden Generalversammlung am Scheideweg zwischen dem langfristigen Schutz der Tiefsee oder der Ausbeutung ihrer Bodenschätze. Neben der Diskussion über eine allgemeine Grundsatzregelung (General Policy), die den Weg zu einem Moratorium ebnen könnte, wählt das UN-Gremium auch eine:n neuen Generalsekretär:in. Greenpeace-Meeresexpertin Daniela Herrmann fordert einen Richtungswechsel der ISA.

Die ISA erweckt 30 Jahre nach ihrer Gründung den Eindruck, ihren Aufgaben nicht gewachsen zu sein. Grund dafür ist auch ihre Leitung. Internationale Beamte vergleichen den amtierenden Generalsekretär Michael Lodge mit einem Industrie-Lobbyisten, Mitgliedstaaten kritisieren lückenhafte Finanzberichte und fordern mehr Transparenz. Das zeigt, dass Generalsekretär Lodge nicht vertrauenswürdig ist. Greenpeace-Meeresexpertin Daniela Herrmann 
Die Internationale Meeresbodenbehörde hat jetzt die Chance, sich zu entwickeln. Anstatt sich in endlosen Diskussionen zu verlieren, muss die ISA ihrer Verpflichtung nachkommen und die Tiefsee samt ihrer einzigartigen Biodiversität schützen. Dafür sind eine neue Leitung und die unter anderem von Deutschland vorgeschlagene allgemeine Grundsatzregelung zum Schutz der Meeresumwelt dringend notwendig.   Greenpeace-Meeresexpertin Daniela Herrmann 

Hintergrund: Die zweite Amtszeit des Generalsekretärs Michael Lodge geht zu Ende. Niemand hat diesen Posten bisher für drei Amtszeiten eingenommen. Die Neutralität von Michael Lodge wurde von verschiedenen Regierungen in Frage gestellt. Außerdem wird in der Generalversammlung erstmals über die auch von Deutschland eingebrachte allgemeine Grundsatzregelung (General Policy for the protection and preservation of the marine environment) diskutiert. Im Gegensatz zum Mining Code könnte sie den Weg hin zu einem Moratorium ebnen.


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