Stellungnahme: Norwegische Regierung startet Prozess der Lizenzvergabe für umstrittenen Tiefseebergbau in der Arktis

Oslo, 26. 6. 2024 - Das norwegische Energieministerium hat heute die für die Lizenzvergabe vorgesehenen Abbauregionen für den Tiefseebergbau in der Arktis vorgestellt. Damit gibt Norwegen eine Region, die etwa die 2-fache Landesfläche von Dänemark umfasst, für den ersten Vergabeprozess frei. Die Lizenzvergabe umfasst die Erkundung der Gebiete zu Mineralienvorkommen sowie den anschließenden Abbau der Rohstoffe am Meeresgrund selbst. Greenpeace-Meeresexpertin Daniela Herrmann hält die Folgen von Tiefseebergbau für untragbar:

Mit diesem Schritt ignoriert die norwegische Regierung alle Warnungen. Wissenschaftler:innen des norwegischen Instituts für Meeresforschung, die norwegische Umweltbehörde, die Vereinten Nationen – sie alle warnen davor, dass Tiefseebergbau den Ökosystemen am Meeresgrund irreversibel schaden kann. Die Tiefsee der arktischen Gewässer gehört zu den letzten unberührten Lebensräumen der Erde. Daniela Herrmann, Greenpeace-Meeresexpertin
Dieses Vorgehen lässt die Fassade von Norwegen als Land bröckeln, das sich für den Schutz seiner Meere und Natur rühmt. Die Arktis gehört zu den empfindlichsten Meeresgebieten der Erde, sie leidet schon jetzt stark unter den Folgen der Klimakrise. Die deutsche Bundesregierung hat sich für eine vorsorgliche Pause beim Tiefseebergbau ausgesprochen. Sie muss jetzt auf Norwegens Premierminister Jonas Gahr Støre einwirken, damit er die zerstörerischen Pläne in den arktischen Gewässern stoppt. Nur ein Moratorium kann die Meere vor der Bedrohung des Tiefseebergbaus schützen. Der Anfang des Tiefseebergbaus wäre das Ende der Artenvielfalt einer noch unerforschten Unterwasserwelt. Daniela Herrmann, Greenpeace-Meeresexpertin

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